JAHNZ E I T 72 AUSGAB E F E B RUAR 2022
FC Dingolfing als Ausbildungspartnerverein
„Oli und Wastl sind sehr präsent“
Der SSV Jahn Regensburg hat fünf Ausbildungspartner-vereine,
mit denen in ganz besonderem Maße ein Aus-tausch
in der Förderung der regionalen Fußballtalente
gepflegt wird. Einer davon ist der FC Dingolfing. Kein
ganz normaler Verein für den SSV Jahn, entstammen mit
Oli Hein und Wastl Nachreiner doch gleich zwei Jahn „Le-genden“
dem Nachwuchs des niederbayerischen Vereins.
Grund genug für die Jahnzeit, sich mit Oli Hein und Sebas-tian
Strohmaier, dem Nachwuchsleiter des FCD, zu einem
Doppelinterview zu verabreden.
Servus Sebastian, Servus Oli, wie lange kennt Ihr beiden
Euch eigentlich schon?
Sebastian Strohmaier: Ich glaube, ich kenne Oli schon ein
bisschen länger als er mich (lacht). Er war immer einen Jahr-gang
über mir, dann habe ich immer ein wenig aufgeschaut
zu Oli. Heute bin ich glücklich, dass ich den Oli zu meinen
guten Freunden zählen darf.
Oli Hein: Vom Sehen her kenne ich Sebi schon sehr lange.
Besser kennengelernt haben wir uns dann über die Verbin-dung
zu meiner heutigen Frau Kathi.
Was hat den FCD denn zu eurer Jugendzeit ausgemacht?
Strohmaier: Ich glaube das gleiche wie heute auch. Dass der
Verein heimatnah eine gute Ausbildung geboten hat. Für
die Topspieler war es im Endeffekt auch ein Sprungbrett zu
einem größeren Verein.
Hein: Damals war es schon so, dass der Verein vor allem bei
den Trainern im Jugendbereich sehr gut aufgestellt war und
schon auch Qualität da war, um Spieler gut zu entwickeln.
Der FCD war damals in Niederbayern eines der Aushänge-schilder
neben Deggendorf.
Wer waren denn diese guten Trainer zum Beispiel?
Hein: Bei mir war es zum Beispiel Sepp Steinberger (Anm.: Spä-ter
Jugendtrainer beim SSV Jahn, heute Trainer der zweiten
Mannschaft des FC Augsburg), der die B-Jugend und die erste
Mannschaft trainiert hat. Thomas Schneider (später Bundes-liga-
Trainer in Stuttgart und Assistent von Joachim Löw beim
DFB) war in der A-Jugend noch Trainer. Dazu kamen darunter
auch immer mehr Trainer aus den Stützpunkten nach Dingol-fing.
Dadurch waren es durchweg gut ausgebildete Trainer.
Wie hat dich deine Zeit beim FCD auf deine spätere Karriere
vorbereitet?
Hein: Ich habe schon damals gewisse Charaktereigenschaf-ten
mitgebracht, die mir auf dem Weg geholfen haben. Spe-ziell
im Fußballerischen war dann schon Steinberger derjeni-ge,
der es mir das erste Mal richtig fundiert aufzeigen konnte.
Er hat sich damals schon mit vielen taktischen Elementen
auseinandergesetzt, was zu dieser Zeit auf diesem Niveau
noch nicht der Standard war.
Neben Oli hat der Verein mit Wastl Nachreiner einen wei-teren
langjährigen Jahn Profi hervorgebracht. Wie präsent
sind denn die Namen Hein und Nachreiner heute noch beim
FC Dingolfing?
Strohmaier: Die Namen sind schon noch sehr präsent. Die
räumliche Nähe zum Jahn spielt da natürlich eine Rolle, aber
auch die Karrieren der beiden sind schon außergewöhnlich.
Dass man durchgehend im Profibereich nur für einen Verein
spielt, ist schon ein Merkmal, das heutzutage nur noch ganz
wenige Profis vorweisen können.
Dienen die beiden auch als Beispiele
in der Arbeit mit den Kindern, welchen
Weg man gehen kann?
Strohmaier: Ich glaube, dass sich die
Kinder ihre Vorbilder selbst raussuchen.
Oli ist bei uns sehr präsent, weil er vor
einigen Jahren einmal bei einem Ver-einsabend
da war. Da hat er bei den Kin-dern
und Jugendlichen einen bleiben-den
Eindruck hinterlassen, weil vielen
nicht immer bewusst ist, was wirklich
alles dazugehört, um Fußballprofi wer-den
zu können. Nur ein guter Fußball zu
sein reicht bei Weitem nicht. Man muss
bereit sein sehr viel zu investieren, um
den steinigen Weg nach oben zu meis-tern.
Da sind Oli und Wastl zwei sehr
gute Beispiele, vor allem im Hinblick
darauf wie sie ihre Laufbahn auf und
neben dem Platz gestaltet haben.
Im Sommer schaute Oli Hein im Rahmen seiner Verabschiedung als Jahn Profi bei all seinen Stationen
noch einmal vorbei. Unter anderem bei seinem Jugendverein FC Dingolfing, wo er unter anderem auf
Sebastian Strohmaier (4. von links) traf.