
JAHNZ E I T 56 AUSGAB E F E B RUAR 2022
Jahn HisTORie
300 Mal 2. Liga:
Der Jahn und seine Jubiläumsspiele
Spielerisch und kämpferisch hoch engagiert, am Ende aber
doch arg unglücklich ist der SSV Jahn in das Zweitliga-Jahr
2022 gestartet. Nach dem souveränen 3:0-Auswärtssieg in
Sandhausen zum Start wusste man zunächst auch in den Spie-len
gegen den Vorjahresdritten Holstein Kiel und bei Bundes-liga-
Absteiger Schalke 04 zu gefallen, führte sogar jeweils
1:0. Es wurden am Ende aber auch zwei Spiele der vergebe-nen
Chancen und während ein Elfmeter gegen Kiel und eine
Großchance zum 0:2 auf Schalke von Jahn Seite ungenutzt
blieben, schlugen die vor Saisonstart sicher als übermächtig
einzuschätzenden Kontrahenten zurück und konnten jeweils
einen knappen und hart erkämpften 2:1-Erfolg über den SSV
verbuchen. Insbesondere für das Spiel auf Schalke, die Leis-tung
und auch das Ergebnis, hätte der SSV Jahn vor Saison-start
wohl ein „Chapeau!“ erhalten. Es zeugt von dem tollen
Eindruck, den die Jahnelf in der Vorrunde erarbeitet hat, dass
mancher Kommentator am letzten Wochenende nun statt-dessen
von einer „Enttäuschung“ für die Oberpfälzer sprach.
Beispiele, die zeigen, wie kurzlebig das Profifußball-Ge-schäft
ist, aber auch, dass es der SSV Jahn in dieser Liga in-zwischen
zu einer etablierten Kraft gebracht hat.
Das lässt sich allmählich auch an Zahlen ablesen. Das Spiel
gegen Holstein Kiel Ende Januar war das mittlerweile 300.
Zweitliga-Spiel des SSV Jahn. Jahrzehnte lang stand man in der
„Ewigen Tabelle“ mit 76 Spielen (aus den Jahren 1975-77) weit
hinten im Tableau, zumal die Bilanz dieser Spiele bekanntlich
recht negativ war. Erst am 12. März 2004 wurde dann das 100.
Zweitliga-Spiel bestritten. Es war kein guter Tag für den SSV, bei
Eintracht Trier setzte es für den Aufsteiger damals ein 0:4. Am
Ende musste der Jahn bekanntlich auch schon wieder abstei-gen.
Zwei Zweitliga-Aufstiege später bestritt man am 17. Sep-tember
2017 die 150. Partie im Unterhaus. Wieder wurde es
aber kein Jubelfest, Dynamo Dresden siegte im Jahnstadion Re-gensburg
mit 2:0, wobei sich auch der ehemalige Jahn Spieler
Aias Aosman in die Torschützenliste eintrug. Wieder Dynamo
Dresden hieß der Gastgeber beim 200. Zweitliga-Spiel der Rot-
Weißen am 17. Februar 2019. Diesmal konnte immerhin ein 0:0
erreicht werden. Auch beim 250. Spiel am 4. Spieltag der Vor-saison
stand ein Auswärtsspiel auf dem Programm. Bei Bundes-liga-
Absteiger Fortuna Düsseldorf erreichte die Mannschaft von
Mersad Selimbegovic ein 2:2-Remis. Nach dem frühen 0:2 sah
der SSV hier lange als Sieger aus, musste sich mit zwei späten
Gegentreffern aber am Ende mit dem einen Punkt begnügen.
Apropos Punkte: in den ersten nun 301 Spielen in Jahns
Zweitliga-HisTORie hat der SSV, bezogen auf das Drei-Punk-te-
System, 331 Zähler eingefahren. Das bedeutet aktuell
Platz 57 in der Ewigen Zweitliga-Tabelle. Damit bewegen
sich die Regensburger zwar kontinuierlich nach oben, immer
noch – und auch das sollte zur realistischen Einschätzung
und Einordnung des SSV von Zeit zu Zeit Beachtung finden –
liegt man auf dem drittletzten Platz aller aktuellen Zweitligis-ten.
Betrachtet man die Mannschaften, die dahinter liegen –
der Hamburger SV und Werder Bremen – wird natürlich klar,
dass auch dieser Vergleich hinkt. Die Bremer haben in 63
Spielen immerhin schon 136 Punkte gesammelt (Platz 89),
die Hamburger in
123 Spielen 205
Zähler (Platz 69).
Schlusslicht in die-ser
Tabelle ist mit
zehn Zählern üb-rigens
der Span-dauer
SV auf Rang
127. Der spielte
1975/76 in der
damaligen Nord-gruppe
der 2. Liga.
Die Jahnelf um Benedikt Saller bestritt gegen Hol-stein
Kiel ihr 300. Spiel in der 2. Liga. (Foto: Janne)
Der Gegner am 12. Februar, der FC St. Pauli, ist in der Ewigen
Tabelle übrigens ganz oben zu finden, auf Platz zwei (Erster ist
nach wie vor Greuther Fürth). Für die Hansestädter ist es am
Samstag das 1050. Spiel in der 2. Bundesliga. In diesen Spielen
hat man bislang übrigens 1544 Zähler eingeheimst. Auch die
nächsten Jahn Gegner, der 1.FC Nürnberg und Fortuna Düssel-dorf,
liegen mit Platz elf (1136 Punkte aus 693 Partien) bezie-hungsweise
23 (795 aus 551) relativ weit vorne. Mal sehen, wie
weit der SSV in nächster Zeit noch steigen kann, in Schlagdis-tanz
liegen so klangvolle Namen wie VfL Wolfsburg (333 Punk-te),
Wuppertaler SV (338) und Carl Zeiss Jena (347), die be-kanntlich
aktuell keine Zweitliga-Punkte sammeln können. wo