
JAHNZ E I T 39 AUSGAB E F E B RUAR 2022
Fragen an…
Tim Oberdorf
Jahnzeit: Herr Oberdorf, im Sommer noch für die Regio-nalliga-
Mannschaft eingeplant, nun Stammspieler im
Zweitliga-Team der Fortuna. Wie unwirklich fühlt sich
diese Situation manchmal für Sie an?
Tim Oberdorf: Es fühlt sich schon sehr wirklich an. Ich
habe mich relativ schnell an die neue Situation gewöhnt.
Wie schafft man denn mit 24, 25 Jahren noch den
Sprung in den Profifußball?
Es war sicher nicht der übliche Weg. Die meisten gehen
über das NLZ und rutschen dann mit 18,19 in den Profibe-trieb.
Ich kam aus Sprockhövel ohne NLZ-Erfahrung direkt
in die U23 bei Fortuna. Da bin ich optimal vorbe-reitet
worden auf einen möglichen Sprung und
hatte dann das Glück, dass die Personalsitua-tion
bei den Profis so war, dass ich gebraucht
wurde und auch dabeibleiben durfte.
Sie waren eigentlich schon auf dem Weg
zum Lehrer. Wie sehen hier die weiteren
Pläne aus?
Der Plan steht auf jeden Fall noch.
Mit dem Fußballspielen kann man ja
nicht sein ganzes Leben bestreiten.
Ich habe vor, dann irgendwann im
Klassenzimmer zu stehen.
Wie gut tut es Ihnen, dass Sie nicht
nur den Fußball haben, sondern
auch für die Zeit danach gerüstet
sind?
Ich denke, es gibt einem eine gewisse Sicher-heit,
dass man parallel etwas aufgebaut hat,
auf das man zurückgreifen kann, wenn es mit
dem Fußball vorbei ist. Aber im Moment ist das
nicht das große Ding für mich, da liegt der Fo-kus
100% auf Fußball.
Bei der Fortuna läuft es bislang sportlich
sicher nicht wie gewünscht. Woran hakt es
aus Ihrer Sicht bisher?
Ich möchte gar nicht so sehr zurückschau-en,
woran es gehakt hat. Wichtig ist, dass wir
intensiv an den Dingen, die nicht so gut ge-laufen
sind, arbeiten, aber auch die Sachen,
die gut sind, weiter fokussieren. Ich bin si-cher,
dass wir mit dieser Mischung wieder in
Schwung kommen.
Nun geht es nach Regensburg. Im Hinspiel
haben Sie nicht gespielt. Wie haben Sie das
1:1 der Fortuna gegen den SSV Jahn von außen
wahrgenommen?
Wenn ich mich richtig erinnere, war es ein
intensives Spiel von beiden Seiten. Das
1:1 gibt es richtig wieder. Regensburg
ist ein Team, das über die Gemein-schaft
kommt. Immer eine harte Nuss.
Und was nehmen Sie sich mit Ihrem
Team nun für das Spiel im Jahnstadi-on
Regensburg vor?
Wir wollen als Team arbeiten, Intensi-tät
auf den Platz bringen und auch
spielerisch etwas zeigen, um in
Regensburg zu punkten.
Der SSV Jahn hat kürz-lich
Nicklas Shipnoski
von der Fortuna ausge-liehen.
Was können Sie
den Jahnfans über ihn
sagen? Wie tickt er auf
und neben dem Platz?
Shippi ist ein Offensiv-spieler,
der mit seinem
Tempo und dem Zug zum
Tor viel Gefahr ausstrah-len
kann. Menschlich ist er
ein super Typ. Wir sind ja
gleichzeitig im vergangenen
Sommer in die Mannschaft
gekommen, er hat sich sehr
gut eingebracht. Ich kann da
nur positives über ihn sagen. f r
Foto: Schulze/DFL