JAHNZ E I T 17 AUSGAB E NOVEMB E R 2021
Das habe ich von Anfang an ausgeschlossen. Aufgrund der bis-herigen
Struktur sind in meiner Position am Ende alle Fäden zu-sammengelaufen.
Damit habe ich auch die Steuerungsimpulse
gesetzt und eine gewisse Vorstellung vom Jahn Regensburg
auch in der Zukunft. Wenn ich jetzt noch Teil dieser Zukunft
wäre und jemanden neben mir haben würde – da kenne ich
mich gut genug und man muss auch immer ehrlich zu sich sein,
hätte ich sicher sehr klare Vorstellungen für den Bereich des
anderen Geschäftsführers im Sinne der gesamthaften Clubent-wicklung
gehabt und diese mit hoher Wahrscheinlichkeit auch
durchgesetzt. Es ist aber nie gut, wenn ein Kopf, der schon da
ist, einem Kopf, der neu hinzukommt oder eine Aufgabe neu
macht, einen Weg vorgibt. Denn das ist ja genau die Idee der
Lösung mit den zwei Köpfen, dass auch neue Ideen und Impul-se
reinkommen und man bis dato nicht ausgeschöpfte Poten-ziale
heben kann. Deshalb bin ich der Meinung: Wenn Verän-derung
in der Geschäftsführung, dann konsequent.
Bringt diese Zweigeschäftsführerlösung aus deiner Sicht
nur Chancen, oder doch auch Risiken mit sich?
Keller: Wenn man es gut macht, bringt die neue Lösung nur
Chancen mit sich. Und gut machen beginnt damit, dass man
die richtigen Köpfe auswählt. Dann geht es weiter, dass die
ausgewählten Köpfe miteinander und mit den Mitarbeitern
gut zusammenarbeiten sowie die richtigen Impulse vorge-ben.
Eine zweiköpfige Lösung bringt aber schon auch Risiken
mit sich, dessen ist sich intern jeder bewusst. Der Vorteil der
bisherigen Lösung war, dass der Jahn sicher sehr ganzheit-lich
gemanagt war. Ich habe weder nach rein sportlichen
Aspekten, noch nach rein wirtschaftlichen entschieden. Ich
habe immer probiert, die beiden Sphären in eine gute Balan-ce
zu bringen im Sinne der Gesamtclubentwicklung. Diese
Balance ist in den letzten Jahren oft auch betitelt worden
mit „Steine statt Beine“. Das war mitnichten so. Die Steine
Foto: Janne