
JAHNZ E I T 20 AUSGAB E JANUAR 2022
„Wir müssen uns flexibel auf verschiedene
Szenarien gefasst machen und vor allem wach
und aktiv sein.“
Philipp Hausner
die Unterstützung von den Rängen. Natürlich wissen die Profis,
dass die Fans auch mitfiebern, wenn sie nicht im Stadion sind.
Aber diese Unterstützung wird nicht zu 100 Prozent spürbar.
Auf Sicht, wenn das länger so ist, fehlt auch die Bindung zu den
Menschen. Fußball als Medienprodukt wird nicht lange funktio-nieren,
denn es lebt davon, dass ich ins Stadion
gehen und mitfiebern kann – im Zweifel das Bier
aufgrund der großen Emotionen drübergeschüt-tet
bekomme, weil gerade ein Tor gefallen ist.
Das sind die Erlebnisse, die es ausmachen.
Wie sieht es aus kaufmännischer Sicht aus?
Hausner: Da ist es natürlich auch wieder ein her-ber
Einschnitt, das müssen wir berücksichtigen
und damit umgehen. Es fehlen Ticketing- und
Merchandising-Einnahmen. Wir können unseren
Business Bereich nicht betreiben, der in der Ge-schäftskunden-
Vermarktung ganz wichtig ist. Es
gibt regionale Werberechte, für die wir Alterna-tivkonzepte
entwickeln und umsetzen müssen.
Das wird sich natürlich auch in den Zahlen aus-wirken.
Es ist keine schöne Situation, zugleich
darf man aber auch sagen, dass wir durch zwei
Pandemie-Saisons bislang sehr seriös und gut
durchgekommen sind und man sich keine grund-sätzlichen
Sorgen um den Jahn machen muss.
Aber es stresst uns natürlich und zehrt auch an
der Entwicklungsfähigkeit.
Stilz: Was hängen bleibt, sind doch meist die
Geschichten der Fans im Stadion. Man spricht
darüber, was man beim Stadionbesuch er-lebt
hat. Die Geschichten sind nicht nur für
die Fans da, sondern auch für die Spieler, die
Trainer, und alle hier beim SSV Jahn. Diese Ge-schichten
finden über Wochen nicht statt.
Wird die Corona-Pandemie auch in 2022 die
größte Herausforderung für den SSV Jahn?
Hausner: Das kann man nicht sagen, weil nie-mand
weiß, wie die Pandemie in 2022 ver-laufen
wird. Ich würde es eher so beschrei-ben,
dass die Pandemie 2022 weiter ein
Begleiter sein wird, ein allerdings schwer zu greifender
Begleiter. Das war auch ein großes Thema unserer Strate-gieplanung,
dass wir uns nicht nur kurzfristig gut auf alle
Themen einstellen müssen, sondern dass wir uns auch auf
verschiedenste Szenarien vorbereiten müssen. Von einer