JAHNZ E I T 13 AUSGAB E JANUAR 2022
Philipp und Roger, welche Schuhgröße habt Ihr denn ei-gentlich?
Roger Stilz: 42 2/3.
Philipp Hausner: 45.
Damit sind wir in der Summe klar über 80. Reicht das denn,
um die so oft zitierten „großen Fußstapfen“, die Christian
Keller hinterlassen hat, auszufüllen?
Hausner: (lacht) Christians Schuhgröße dürfte auf jeden Fall
unter 50 sein. Scherz beiseite. Ich würde sagen, das wird und
muss die Zeit zeigen. Auch wenn der Vergleich auf der Hand
liegt, ist das kein Vergleich, den wir im Innenverhältnis an-legen
sollten. Christian hat es so gemacht, wie er es gemacht
hat, mit all seinen Qualitäten, Fähigkeiten und seiner Kom-petenz.
Nun sind zwei neue Geschäftsführer da, die machen
es anders. Man wird das eine nicht mit dem anderen verglei-chen
und aufwiegen können.
Stilz: Ich möchte hinzufügen, dass Philipp ja schon da war
und es eben deshalb nicht zwei neue Köpfe sind. Philipp hat
die Struktur, die in den vergangenen Jahren hier entstanden
ist, mitgestaltet. Ich glaube, dass es ein Unterschied ist zu
anderen Wechseln dieser Größenordnungen, gerade in an-deren
Vereinen, weil hier eine tolle Basis geschaffen wurde
und der Vereine eine klare Idee und ein klares Gesicht hat.
Die Zeit wird zeigen, da hat Philipp absolut Recht, wie wir
diese vorhandene Grundlage weiterentwickeln. Wir wollen
unseren Beitrag zu einer erfolgreichen Geschichte leisten.
Nun seid ihr noch nicht lange in den neuen Ämtern, aber
fühlt Ihr euch grundsätzlich wohl in neuer Funktion, mit
der neuen Verantwortung?
Stilz: Ich fühle mich wirklich wohl. Da sind zunächst, so profan
das klingen mag, die beiden Orte, an denen ich mich über-wiegend
aufhalte. Das Jahnstadion Regensburg und das Trai-ningsgelände
am Kaulbachweg. Die Infrastruktur ist gut und
macht den Arbeitsalltag angenehm. Ich fühle mich zum ande-ren
auch mit den Menschen wohl, mit denen ich täglich zu tun
habe und die mir das Ankommen hier leicht gemacht haben.
Ich habe sehr hilfsbereite wie auch fokussierte Mitarbeiter
vorgefunden, sowohl im sportlichen Bereich als auch auf der
Geschäftsstelle. Ich bin noch am Sammeln von Eindrücken
und am Kennenlernen, habe aber schon ein gutes Gefühl für
das bekommen, was da ist. Und nicht zuletzt fühle ich mich in
der Leitung des Sports beim Jahn am richtigen Platz.
Hausner: Ich habe einen anderen Blickwinkel und kann sa-gen:
Ich fühle mich weiter wohl. Ich bin schon eine Zeit lang
dabei und komme nicht neu in ein fremdes Umfeld hinein.
Für mich fühlen sich auch die neuen Themen, Abstimmun-gen
und Kompetenzen gut an. Dabei hilft mir sehr, dass ich
im Abteilungsleiterkreis und von allen Mitarbeitern in der
neuen Funktion sehr gut aufgenommen worden bin. Es ist
nicht selbstverständlich, wenn man unter Gleichen einen
herausnimmt und zum Geschäftsführer macht, dass es dann
weiterhin gut funktioniert. Da habe ich den Eindruck, dass
jeder offen und aktiv dabei ist und mit anpackt. Gleichzeitig
ist es eine neue Aufgabe, in die man erst einmal reinkommen
muss. Es ist schon einiges passiert in den zwei Monaten, aber
es wird sicherlich ein Jahr dauern, bis ich als Geschäftsführer
alles einmal durchgeführt und verantwortet habe. Dann sitzt
man sicher noch fester im Sattel.
Was waren denn die ersten Aufgaben, die ihr in Eurem je-weiligen
Bereich angegangen seid?
Hausner: Es hat viel mit dem Tagesgeschäft zu tun. Unmit-telbar
stand an, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung der
Corona-Pandemie wieder gänzlich neue Parameter für uns
aufgeworfen haben und wir die entsprechenden Maßnah-men
ergreifen mussten. Zunächst waren weniger, dann gar
keine Zuschauer mehr erlaubt, das war jeweils verbunden
mit neuen Hygienekonzepten. Wesentlich war in den beiden
Monaten auch, dass wir trotz des Tagesgeschäfts und der Ver-änderung
unseren Strategieprozess umgesetzt haben und in
diesem Zusammenhang ein Strategiemeeting mit allen Abtei-lungsleitern
hatten. Als nächstes stand der virtuelle Neujahrs-empfang
mit der Verkündung des neuen Jahresmottos an.
Foto: Köglmeier
Stilz: Bei mir war es so, dass ich vor allem Personal- bezie-hungsweise
Kennenlerngespräche geführt habe. Vor allem
mit Mitarbeitern aus dem Funktions- und Trainerteam und
vor allem auch mit den Spielern. Ich habe nicht nur mit den-jenigen
gesprochen, die vermeintlich in der ersten Elf ste-hen,
sondern gerade auch mit denjenigen, die zuletzt nicht
so zum Zug gekommen sind. Bei denen ist es oft sehr wichtig,
gesprächsbereit zu sein und sich auszutauschen. Es war kei-nesfalls
so, dass es gebrannt hat, aber es gab natürlich The-men,
die zu behandeln waren. Es galt darüber hinaus natür-lich,
Prozesse und Abläufe kennenzulernen und zu justieren.
Ich habe mir bis Ende der Transferphase Zeit gegeben, um
dann auch wirklich eine Meetingstruktur festzulegen, wobei
ich im Kopf dabei schon ziemlich weit bin.