
Zum Tode von „Edi“ Ipfelkofer
Edmund Ipfelkofer, den alle Fußball-freunde
in Regensburg eigentlich nur
unter seinem Spitznamen „Edi“ kann-ten,
ist am 10. März 2022 im Alter von
81 Jahren verstorben. Über Jahrzehnte
war der gebürtige Niederbayer auf das
Engste mit dem Fußball in der Domstadt
verbunden. Egal, ob es sich um Hobby-kicker,
Foto: Jahn Archiv
Nachwuchssportler oder den Spitzenfußball handelte,
überall war Edi mit von der Partie und hinterließ seine Spuren.
So engagierte sich Ipfelkofer trotz zunehmender gesund-heitlicher
Einschränkungen fast bis zuletzt im Vorstand der
Regensburger Firmen- und Behörden-Sportliga e.V., war noch
mit deutlich über 70 Jahren für den Nachwuchs des SSV Jahn
aktiv und konnte – als ehemaliger Kriminalhauptkommissar
auch nach seiner Pensionierung im Jahre 2000 bestens bei
den bayerischen Behörden vernetzt – immer wieder selbst
den Profis helfen, zum Beispiel, wenn es wieder mal mit einer
Spielgenehmigung bei einem Aktiven hakte. Dann fuhr Edi
nicht nur ein Mal persönlich nach München, um im letzten
Moment einen Nachweis abzuholen oder einzureichen.
Was heute nur noch wenige wissen: „Edi“, der ab den 1970er
Jahren bei mehreren damals ambitionierten Amateurverei-nen
der Oberpfalz als Trainer aktiv war, stand einst auch an
der Seitenlinie der Jahn Elf. Das war in den Landesliga-Spiel-zeiten
1980/81 und 1981/82, als Ipfelkofer insgesamt bei 25
Partien die Verantwortung trug – mit dem Höhepunkt am 2.
Oktober 1981. Damals siegte der SSV unter seiner Leitung vor
7000 Zuschauern im Spitzenspiel gegen die SpVgg Landshut
mit 2:1 durch zwei Hausmann-Tore und war vorübergehend
Tabellenführer der damals noch viertklassigen Landesliga.
Der Coach selbst hatte wohl den letzten Ausschlag für die-sen
Erfolg gegeben, wettete er doch mit seiner Mannschaft,
dass er im Falle eines Erfolgs barfuß von zu Hause im Stadt-westen
bis zum Dom laufen würde. Wenige Monate später
wurde „Edi“ dennoch entlassen und durch „Steff“ Reisch er-setzt.
Sein Nachfolger war also niemand Geringerer als ein
ehemaliger Deutscher Meister und Nationalspieler!
Die Arbeit im Blickpunkt der Öffentlichkeit war aber ohnehin
nie die Sache „Edi“ Ipfelkofers. Er schätzte stets mehr das Wir-ken
im Hintergrund und leistete im Sport wie in seinem Be-ruf,
der ihn als polizeilichen Personenschützer immer wieder
mit den ganz Großen der Landes- und Bundespolitik in den
1980er und 90er Jahren in engen Kontakt brachte, stets Spit-zenarbeit.
Seine Leidenschaft, sowohl für den Fußballsport
als auch die Polizeiarbeit, hat „Edi“ an seinen gleichnamigen
Sohn „Edi“ Ipfelkofer junior weitergegeben, der 1995/96 be-kanntlich
das Bayernliga-Trikot der Rot-Weißen trug.
Die Gremien des SSV Jahn trauern mit seinen Angehörigen
und werden „Edi“ Ipfelkofer stets ehrendes Andenken be-wahren.
Einem, der sich immer treu blieb und – bei aller not-wendigen
Strenge eines bayerischen KHK – auch all jenen,
bei denen er diese Eigenschaft wiederfand. Nicht nur „Edis“
zuverlässig eintreffende Geburtstagsgrüße werden all diese
Menschen schmerzlich vermissen. wo