
JAHNZ E I T 15 AUSGAB E MÄR Z 2022
„Wir machen uns viele Gedanken, wo
und wie wir aus jedem Spieler das
Maximum herausholen können“
Jahn Chef-Trainer Mersad Selimbegovic
leisten, dass Bella nie lange alleine
daheim ist“, sagt Beste über seine
Hündin. „Uns war es ein großes An-liegen,
dass wir einen Hund nehmen,
der keinen leichten Start hatte und
dem wir ein besseres Leben ermög-lichen
wollten. Als sie zu uns kam,
war sie ziemlich abgemagert und ver-schüchtert,
inzwischen merkt man ihr
die Lebensfreude an.“ Seine Hündin
Bella ist auch ein Faktor, der ihn nach
Spielen wieder runterkommen lässt.
Wenn er nach Heimspielen nach Hau-se
kommt, wartet sie und dann wird
erst einmal Gassi gegangen. „Dann ist
die Welt unabhängig vom Ergebnis
wieder in Ordnung“, so Beste.
Völlig in Ordnung war für ihn lange
in dieser Saison auch die sportli-che
Welt beim SSV Jahn. Die Mann-schaft
legte einen historisch guten
Start hin mit Beste in einer Schlüs-selrolle.
In einer neuen Rolle. War er
bei seinem Wechsel nach Regens-burg
noch als Linksverteidiger ein-geplant,
so hatte das Trainerteam
im vergangenen Sommer einen anderen Plan mit ihm. Statt
links hinten spielte er nun rechts offensiv. Auch wenn er in
der Jugend und auch in der Vorsaison hin und wieder mal
offensiver zum Einsatz kam, so war Beste vom kompletten
Positionswechsel zunächst noch nicht vollends überzeugt,
etwas skeptisch, wie er es selbst ausdrückt. Doch die Trai-ner
waren überzeugt. „Wir machen uns viele Gedanken, wo
und wie wir aus jedem Spieler das Maximum herausholen
können“, sagt Trainer Mersad Selimbegovic. In der zweiten
Liga komme es häufig vor, dass auch auf die Außenpositio-nen
mit hohen Bällen agiert werde. „Das ist ein Nachteil
für einen Verteidiger, der eher über das Spielerische statt
über das Körperliche kommt“, ordnet der Jahn Chef-Trai-ner
ein. Und so entstand die Idee zum Positionswechsel:
„Niklas ist ballsicher, hat einen guten Schuss, kann richtig
gut flanken. Das sind alles Stärken, die man offensiv be-nötigt.“
Selimbegovic war dabei bewusst, dass man für den
Positionswechsel auch die nötige Geduld braucht, wenn es
Foto: Gatzka
nicht auf Anhieb gut klappt. „Wir waren davon überzeugt,
dass es gut klappen kann. Wenn du etwas Neues probierst,
ist es wichtig, dass du nicht gleich aufgibst, sondern hart-näckig
bleibst.“ So habe Beste auf neuer Position zwar in
den ersten beiden Testspielen im Sommer noch nicht voll-ends
überzeugt. „Aber dann hat er es sehr gut gemacht und
heute ist Niklas auch selbst froh, dass es so gekommen ist.“
Das bestätigt auch der Spieler selbst: „So wie es für mich
gelaufen ist, kann man definitiv sagen, dass sich der Wech-sel
gelohnt hat.“ Neue Position, neues Glück quasi für den
Außenbahnspieler.
Bis zum 15. Spieltag war Beste unumstrittener Stammspie-ler,
erzielte drei Treffer und legte vier weitere vor. Wo Beste
war, wurde es oft gefährlich für die Gegner, auch seine Stan-dards
waren gefürchtet. Offensiv könne man sicher mehr ins
Risiko gehen, sagt Beste, schließlich hat ein Ballverlust nicht
dieselben Auswirkungen wie bei einem Defensivspieler.