
JAHNZ E I T 52 AUSGAB E MÄR Z 2022
Jahn HisTORie
Wieder ein Jubiläum!
Im Februar hat der Jahn Archivar über das 300. Zweitliga-
Spiel berichtet, das der Jahn zwischenzeitlich hinter sich
gebracht hatte. Schon im März ist wieder von einer histo-rischen
Marke die Rede, am 6. März stand Mersad Selimbe-govic
zum 100. Male als Cheftrainer in einem Pflichtspiel
an der Seitenlinie der Rot-Weißen!
Nach dem 1:1-Remis eine Woche später in Karlsruhe sind es so-gar
schon 101 – 94 davon in der 2. Bundesliga, sieben DFB-Po-kal-
Spiele kommen noch hinzu. Fast ein Drittel aller Jahn Spiele
im Unterhaus wurden also vom Mann aus Bosnien-Herzego-wina
gecoacht, der der neunte Zweitliga-Trainer des SSV seit
Abstiegssaison 1973/74
liegt) jedoch bei gerade
1,04 Punkten pro Spiel
(umgerechnet auf die
freilich erst 1995 ein-geführte
Drei-Punkte-
Regel), während Mersad
Selimbegovic in seinen
94 Bundesliga-Partien
auf 1,21 Punkte kommt.
Foto: Köglmeier
Seit dem Wiederaufstieg in das Unterhaus 2017, eine Zeit, in der
etwa die Hälfte aller Zweitliga-Spiele des SSV stattfanden, hat
man bekanntlich erst zwei Übungsleiter beschäftigt, während in
den ersten knapp 150 Partien sieben Trainer ranmussten. Beide
Trainer der letzten Jahre – Mersad Selimbegovic (1,21) und sein
Vorgänger Achim Beierlorzer (1,42 Punkte/Spiel) – sind dabei
auch die erfolgreichsten Jahn Coaches in der Geschichte der
2. Bundesliga. Bezieht man auch hier die Zeit der Regionalliga
mit ein, so ist nur ein Trainer erfolgreicher als Beierlorzer gewe-sen:
1975 ist. Jahns „Jahrhunderttrainer“ Alfred „Aki“ Schmidt steht
am Beginn dieser Ära. Der Aufstiegstrainer wurde zwar nach der
Hinrunde 1975/76 abgelöst und kam damit nur auf 19 Spiele
mit dem SSV Jahn in der 2. Bundesliga Süd, nimmt man aber die
vorangehende Ära seit 1963 hinzu, in der die zweite Spielklasse
noch Regionalliga hieß, so ist Schmidt (noch) der Trainer mit den
meisten Spielen in der Zweiten Liga, die seit dem letzten Abstieg
aus der erstklassigen Oberliga Süd im Jahre 1961 bekanntlich
das höchste der Gefühle im Jahn Fußball bedeutet. Insgesamt
94 Mal stand „Aki“ in der Regionalliga Süd beim SSV Jahn an
der Seitenlinie (1968-70 und wieder ab November 1973). Die
Punktausbeute war in diesen Partien (was besonders an der
Bilanz der Jahn-Trainer in den Jahren der Zweitklassigkeit seit 1967
Heinz Elzner, der von Sommer 1970 bis zum Jahreswechsel
1971/72 an der Prüfeninger Straße wirkte, kam sogar auf 1,43
Punkte, was vor allem an der Rekordsaison 1970/71 lag, als der
SSV Jahn bis zuletzt um die Tabellenspitze kämpfte. wo
Trainer Jahr* Spiele** LS S R N Punkte Schnitt PS S R N
Selimbegovic, Mersad *1982 2019 101 94 29 27 38 114 1,21 7 1 4 2
Beierlorzer, Archim *1967 2017 71 68 26 19 23 97 1,42 3 1 0 2
Smuda, Francisek *1948 2013 15 15 1 3 11 7 0,47
Gerber, Franz *1953 2012 7 7 0 4 3 4 0,57
Corrochano, Oscar *1976 2012 13 12 3 0 9 9 0,75 1 0 0 1
Brandl, Günter *1962 2003 23 22 6 8 8 26 1,18 1 0 1 0
Peter, Ingo *1951 2003 14 12 3 4 5 13 1,08 2 2 0 0
Richert, Helmut *1941 1976 59 57 11 13 33 46 0,81 2 1 0 1
Schmidt, Alfred (1935–2016) 1975 19 19 4 6 9 18 0,95
Oles, Bernd (1921–88) 1973 11 11 3 2 6 11 1,00
Happ, Gerhard *1939 1972 34 34 14 5 15 47 1,38
Wurzer, Georg (1907–82) 1972 18 18 5 7 6 22 1,22
Elzner, Heinz (1928–2019) 1970 55 54 22 11 21 77 1,43 1 0 0 1
Schmidt, Alfred (1935–2016) 1968, ʼ73 96 94 27 27 40 98 1,04 2 1 0 1
Binder, Franz (1911–89) 1967 35 34 8 6 20 30 0,88 1 0 0 1
*Jahr des/der Amtsantritt(e), **alle Spiele (Punkt- und Pokalspiele), LS Ligaspiele in der zweiten Spielklasse (1963-1974 Regionalliga Süd, ab 1974 2. Bundesliga),
PS DFB-Pokal-Hauptrundenspiele, S Siege, R Remis, N Niederlagen. © Das Jahn-Archiv, 13.3.2022