JAHNZ E I T 75 AUSGAB E DE Z EMB E R 2021
eSportler Sven Kopp im Interview
„Kennen die Situation nun
schon besser“
Die zweite Saison der Jahn eSportler läuft. Im zweiten Jahr
dabei ist der ehemalige Jahn Profi Sven Kopp, der nach sei-ner
Zeit für die Jahnelf auf dem grünen Rasen nun an der
Spielkonsole für den SSV Jahn aktiv ist. Im Videoformat
Kasten-Ratsch auf Jahn TV sprach der Oberpfälzer über
seinen Weg zum eSportler, seinen Aufwand und verrät, zu
welchen Jahn Profis er noch Kontakt hat.
Sven, wie bist du auf die Idee gekommen, dass du ein
eSportler wirst?
Sven Kopp: Ich denke, die Leute hier in Regensburg wussten,
dass ich ganz gerne FIFA gespielt habe. Wir haben auch oft
in der Kabine darüber geredet, ich habe öfters bei Turnieren
mitgespielt und habe dann auch ziemlich gut abgeschnitten.
Dann bin ich weggewechselt vom Jahn und dann hat mich
eines Tages Christian Keller angerufen und hat mir erzählt,
dass sie jetzt eine e-Sport-Abteilung aufmachen wollen, was
ich auch als super Idee empfand. Christian hat mich gefragt,
ob ich eventuell Lust hätte da mitzumachen und dann musste
ich eigentlich nicht lange überlegen und habe zugesagt.
Wie groß ist der Aufwand für dich als eSportler? Wie oft
trainierst du noch neben den Spieltagen?
Der Aufwand ist schon da. Ich denke, viele da draußen den-ken,
dass e-Sportler den ganzen Tag FIFA spielen und sonst
nichts anderes machen. Aber das Training ist nicht immer so,
dass du acht oder neun Stunden vor der Konsole sitzt und
einfach so vor dich hin spielst. Stattdessen ist es meist ef-fektiver,
wenn du dir ein, zwei Stunden Zeit nimmst, und mit
einem guten Trainingspartner, am besten hier aus unserem
Team, spezielle Angriffe trainierst, die dich dann auch wei-terbringen,
bevor du sieben Stunden am Tag vor der Konsole
sitzt, aber nicht gezielt trainierst.
Wie hoch ist dein Puls beim Spiel? Wie sehr fordert dich so
ein Spiel?
Ich bin schon einer, der ein bisschen nervös ist vor den Spielen,
aber ich finde es schon immer ganz wichtig, wenn wir hier als
Gruppe zusammensitzen, dass man vor einem Spiel ein biss-chen
lacht, ein wenig Blödsinn redet, damit man wieder ein
bisschen runterkommt. Das hilft, nicht die ganze Zeit nur an
das Spiel zu denken. Klar ist es wichtig, dass man sich ein paar
Minuten vor einem Spiel fokussiert, die Nervosität und die An-spannung
sind schon da. Aber letzte Saison war es natürlich
viel extremer, da hatte man schon zittrige Hände, aber dieses
Jahr ist es schon anders, da wir die Situation schon kennen.
Da du sehr besonnen wirkst: Wie kann man dich auf die Pal-me
bringen?
Schwer, glaube ich. Ich bin schon eher ein ruhiger Typ. Ich wüss-te
jetzt nicht was mich so schnell auf die Palme bringen würde.
Kannst du eine Kiste Bier aus dem Strafraum köpfen?
Ja, laut Heiko Herrlich schon (lacht). Das war ein Spiel gegen
Großaspach, da waren wir in Führung, ich bin kurz vor Schluss
reingekommen und konnte dann zum Glück einige Bälle weg-köpfen.
Danach hat dann Heiko Herrlich auf der Pressekon-ferenz
gesagt, dass der Sven sogar eine Kiste Bier aus dem
Strafraum köpfen könnte.
Hast du denn eigentlich noch Kontakt zu einigen Spielern?
Ich glaube, aus meiner Zeit sind nur noch Wastl Nachreiner,
Bene Saller und Jann George da. Mit Jann habe ich ab und
zu noch Kontakt, wir haben uns sehr gut verstanden in der
Zeit, als ich hier war, war er ein Ansprechpartner für mich. Die
Spiele des Jahn verfolge ich immer noch sehr gern. Leider hat
es jetzt nicht so oft geklappt, dass ich selber hierhergekom-men
bin, zuletzt wegen Corona und davor, weil ich am Wo-chenende
selbst gespielt habe. fw