JAHNZ E I T 37 AUSGAB E AUGUS T 2021
Jahnzeit: Herr Bülter, wie zufrieden sind Sie mit dem
Saisonstart des FC Schalke 04?
Marius Bülter: Natürlich hätte ich nach den ersten
drei Spielen gerne neun Punkte auf dem Konto
gehabt. Allerdings darf man nicht vergessen, dass
wir eine komplett neue Mannschaft haben – bei
der sich einige Abläufe auch erst noch einstellen
müssen. Wir haben in den drei Spielen gemerkt,
woran wir noch arbeiten müssen, und genau das
werden wir tun. Ein erstes handfestes Fazit
werden wir aber erst nach ein paar weiteren
Partien ziehen können.
Warum haben Sie sich im Sommer
für den Wechsel von Union Berlin
zum FC Schalke entschieden?
Eigentlich hatte ich gar nicht vor,
Union zu verlassen. Aber als die
Anfrage von Schalke kam, war
ich sofort Feuer und Flamme.
Dieser Verein hat einfach etwas
an sich, das dich packt. Am Ende
habe ich auf mein Bauchgefühl
gehört – und das hat mir gesagt,
dass ich zu Schalke wechseln soll. Ich
habe richtig Bock auf die Aufgabe und
möchte mitanpacken.
Haben Sie nach dem Abstieg aus der
Bundesliga sofort wieder eine Aufbruchsstimmung
im Umfeld gespürt?
Dadurch, dass wir beinahe eine komplett
neue Mannschaft sind, war die
vergangene Saison innerhalb der Kabine
kaum mehr Thema. Auch im Umfeld
nehme ich fast ausschließlich eine Aufbruchsstimmung
wahr, was mich persönlich
sehr freut.
Sie kannten die 2. Bundesliga bereits aus
der Saison 2018/19 mit dem FC Magdeburg.
Wie hat sich die Liga seitdem verändert
bzw. weiterentwickelt?
Das Niveau der Liga war schon damals sehr
gut. Im Vergleich ist die Qualität in diesem
Jahr aber doch noch einmal gestiegen. Das
mag zum einen an den großen Vereinen liegen,
die dazugekommen sind, und zum anderen
an einigen Teams, die die Liga seit Jahren kennen,
konstant ihre Leistungen bringen und daher
auch immer eine Rolle um die oberen Plätze
spielen.
In dieser Saison haben Sie auch zweimal gegen
den SSV Jahn verloren. Wie haben Sie die damaligen
Spiele und die Jahnelf in Erinnerung?
Leider haben wir damals mit 2:3 und 0:1 verloren.
Ich würde sagen, dass es relativ ausgeglichene
Spiele waren, in denen Regensburg
dennoch häufiger vor das Tor
gekommen ist als wir. Auch mir selbst ist
ein Treffer leider nicht gelungen.
Der FC Schalke fährt zu nahezu jedem
Spiel in der Liga als Favorit, für die Gegner
ist es oft das Spiel des Jahres. Wie
schwierig ist es für das Team, mit dieser
ständigen Favoritenrolle umzugehen?
Wir dürfen uns von der Rolle, die uns in
der Öffentlichkeit zugewiesen wird, nicht
beeinflussen oder ablenken lassen. Wichtig
ist, dass wir uns bestmöglich auf jedes
Spiel vorbereitet und es mit voller Konzentration
angehen.
Sie bildeten in den ersten Spielen ein
Sturm-Duo mit Simon Terodde. Was zeichnet
denn diese Kombination aus?
Wir harmonieren so gut, weil wir ganz unterschiedliche
Spielertypen sind. Er ist mehr
der Boxspieler und ich bin derjenige, der
um ihn herumspielt. Wir ergänzen uns daher
sehr gut.
Nun steht das Auswärtsspiel beim SSV
Jahn Regensburg an. Mit welchen Zielen
reisen Sie denn in die Oberpfalz und welchen
Gegner erwarten Sie?
Natürlich möchte ich jedes Spiel gewinnen,
das ist ganz klar. Regensburg ist mit
drei Siegen in die Saison gestartet, steht
mit 8:0-Toren an der Tabellenspitze –
einfach wird es nicht, aber wir haben
den Anspruch, so viele Spiele wie möglich
zu gewinnen. fr
Fragen an…
Marius Bülter
Foto: Boris Streubel/DFL