JAHNZ E I T 14 AUSGAB E AUGUS T 2021
Schmunzeln. „Das war ein unheimlich wichtiges Tor. Damit war
der Weg in die richtige Richtung geebnet.“
Die Jahnelf schaffte es folglich in die Relegation. Der
Gegner: der VfL Wolfsburg II. Das Hinspiel ging mit 0:1
verloren. „Wie die Wolfsburger nach dem Spiel schon mit
den Fans gejubelt haben – das blieb allen Spielern im
Kopf“, erinnert sich Palionis. Rückspiel im Jahnstadion,
fast ausverkauftes Haus und eine Stimmung, wie sie das
Stadion in seinen ersten sechs Jahren selten gesehen hat.
Zur Halbzeit stand es 0:0, die Jahnelf war aber bereits 45
Minuten angerannt. „Ich habe in der Halbzeit in die Gesichter
geschaut, alle waren rot und nur am schnaufen.
Ich war mir nicht sicher, ob wir bei der Hitze nochmal 45
so ein Tempo gehen können“, blickt der damalige Jahn
Kapitän zurück. „Und dann haben wir einfach nochmal
eine Schippe draufgelegt…“
„Wir haben etwas abgerufen, was wir eigentlich nicht mehr
im Tank hatten“
Durch Tore von Andi Geipl und Kolja Pusch gewann der SSV
mit 2:0 und stieg tatsächlich auf. Die Schmach des Regionalliga
Abstiegs war ausgemerzt. „Das war für mich persönlich
das unglaublichste und emotionalste Spiel, auch weil wir so
einen Druck hatten“, sagt Palionis. „In diesem Spiel ist etwas
passiert, was für mich nicht greifbar ist. Weil wir etwas abgerufen
haben, was wir eigentlich nicht mehr im Tank hatten. Es
war wie im Rausch. Und wir haben zum ersten Mal so richtig
gesehen, zu was die Fans in Regensburg fähig sind.“
Der Jahn war also wieder Drittligist. Und er war plötzlich ein
guter Drittligist, der nach der halben Saison schon 27 Punkte
auf dem Konto hatte. Christian Keller sagte dann zur Mannschaft,
dass man in der Rückrunde dieses Punkteergebnis
toppen wolle, wie er später einmal erzählte – und die schlauen
Spieler hätten gewusst, was das bedeuten würde. Man
wollte oben angreifen.
Der Jahn und der spezielle Teamgeist
Die Rückrunde wurde tatsächlich noch erfolgreicher, am
Ende standen 63 Punkte und Relegationsrang drei zu Buche.
„Vielleicht war dieser Weg schon irgendwie vorgezeichnet,
weil viele Charaktere in der Mannschaft waren, die sich das
einfach verdient hatten“, sagt Palionis rückblickend. Für ihn
dabei ausschlaggebend: der Zusammenhalt. „Die Mannschaft
hat im Laufe der Zeit einen besonderen Teamgeist
entwickelt“, erzählt er. „Wir waren nicht 11 Freunde, aber es
war ein besonderes Team, in dem jeder für den anderen da
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