
JAHNZ E I T 39 AUSGAB E AP R I L 2022
Fragen an…
Sebastian Schonlau
Jahnzeit: Herr Schonlau, Sie sind als Neuzugang im
Sommer sofort zum Kapitän des HSV ernannt wor-den.
Wie sind Sie dieses Amt angegangen als neuer
Spieler, der sofort Verantwortung übernehmen
musste?
Sebastian Schonlau: Ich übernehme gerne Verant-wortung.
Klar, war ich auch überrascht und es ist
nicht selbstverständlich, als Neuzugang direkt die
Kapitänsbinde zu tragen, aber ich habe mich von
Tag eins an mit der dieser Aufgabe vollkommen
identifiziert und bin stolz, Kapitän beim HSV zu sein.
War beziehungsweise ist der HSV mit seiner
Größe und Strahlkraft eine ganz neue Er-fahrung
für Sie?
Sicherlich ist in Hamburg und beim
HSV alles ein bisschen größer als
beispielsweise in Paderborn.
Der HSV wird immer ein gro-ßer
Traditionsverein mit einer
sehr erfolgreichen Historie
bleiben. Aber ich lebe immer
im Hier und Jetzt und allein
die Vergangenheit bringt
den Erfolg nicht zurück. Das
sind Dinge, die können wir
nicht beeinflussen, sondern
wir müssen hart arbeiten, um
unsere Ziele zu erreichen.
Welchen Eindruck hatten Sie im
Sommer von Ihrer neuen Mann-schaft
und wie hat sich das Gefüge
im Laufe der Saison entwickelt?
Von Beginn an bin ich von unserer
Mannschaft und dem Weg überzeugt.
Wir sind ein sehr junges und entwick-lungsfähiges
Team. Wir haben im Lau-fe
der Saison immer besser zueinan-der
gefunden und verstanden, was
der Trainer von uns erwartet. Klar gab
es aber auch Phasen, mit denen wir
absolut nicht zufrieden sein können.
Seit Sommer ist mit Tim Walter
auch ein neuer Trainer beim HSV
tätig. Was zeichnet seine Idee
von Fußball insbesondere aus?
Wir haben klare Abläufe und einen
Plan. Wir wollen immer den Ball
haben und Fußball spielen. Der
Trainer bindet uns auch in seine
Ideen mit ein und vermittelt uns
dabei großes Vertrauen. Es macht
Spaß unter ihm Fußball zu spielen.
Der HSV kassierte in der 2. Bundesliga bis-lang
die wenigsten Gegentore. Was ist das
Geheimnis der stabilen Defensive?
In erster Linie helfen wir uns immer gegen-seitig,
zudem haben wir gerne den Ball und
so hat es der Gegner natürlich auch schwer,
ein Tor zu schießen (schmunzelt). Wir ver-suchen
immer, als Kollektiv zu verteidigen,
das fängt vorne bei Bobby (d.Red. Robert
Glatzel) an. Und wenn dann der Gegner doch
mal durchkommt, haben wir ja auch noch ei-nen
richtig guten Keeper. Aber wir können
noch stabiler auftreten und uns in eini-gen
Punkten noch verbessern.
Im Hinspiel gegen den Jahn
hat sich Ihre Mannschaft
mit 4:1 klar durchge-setzt.
Was hat damals
den Ausschlag gege-ben
für den HSV?
Wir sind damals sehr
konzentriert aufge-treten
und auch der
zwischenzeitliche
Ausgleich hat uns
nicht aus dem Kon-zept
gebracht. Wir
haben zum perfek-ten
Zeitpunkt vor dem
Halbzeitpfiff durch Faride
den alten Vorsprung wieder
hergestellt. Auch nach der Pau-se
haben wir weiter mutig nach
vorne gespielt und letztendlich
unsere Chancen dann genutzt.
So wie in dieser Partie wollen
wir auch in den verbleibenden
Saisonspielen auftreten.
Worauf wird es nun im Rück-spiel
speziell ankommen,
damit Sie Punkte aus dem
Jahnstadion Regensburg ent-führen
können?
Ich glaube wir müssen einfach
unser Spiel spielen und unse-ren
Stärken vertrauen. Der
Jahn spielt eine sehr starke
Saison und wir müssen in
jeder Situation wach und
vielleicht auch ein bisschen
geduldig sein. f r
Foto: Streubel/DFL