JAHNZ E I T 73 AUSGAB E OK TOB E R 2021
Der Austausch zwischen den Vereinen ist dabei sehr vielfäl-tig.
Es geht vor allem natürlich um die bestmögliche Förde-rung
der Talente. Gerhard Peintinger hebt hierbei auch die
Bedeutung der kleineren Vereine vor Ort hervor. „Ohne die
Heimatvereine, ohne die Basis kommen die Kinder gar nicht
zum Fußballspielen, deshalb ist die Nachwuchsförderung in
der Breite essenziell.“ Im nächsten Schritt versucht der ASV
Cham, die Talente aus seinem Umland zu entdecken und
sie in seinem NLZ zu fördern. Die besten Chamer Talente
machen sich schließlich interessant für die Jahnschmiede.
„Natürlich geben wir unsere Talente ungerne ab“, sagt Pein-tinger,
gleichwohl er weiß, „dass es für einige Spieler der
nächste logische Schritt sein kann, nach Regensburg zu ge-hen.“
Sechs Spieler mit ASV-Vergangenheit, rechnet er im
Kopf durch, sind aktuell in der Jahnschmiede aktiv.
Auch Jahnschmiede Leiter Christian Martin unterstreicht die
Bedeutung des ASV, wenn er sagt: „Der ASV Cham ist der Aus-bildungsverein
schlechthin im Landkreis Cham, deshalb ist es
uns ein besonderes Anliegen, eine gute Beziehung zu diesem
Verein zu haben.“ Mit den Chamer Verantwortlichen pflege
man „einen guten und zielführenden Austausch, um am Ende
das Beste für die Talente aus der Region zu erreichen.“
Der Austausch der Spieler ist aber bei weitem keine Einbahn-straße.
So finden auch immer wieder Spieler den Weg von
der Jahnschmiede zum ASV Cham. „Am Ende geht es darum,
für jeden Spieler das im jeweiligen Moment beste Umfeld für
seine Entwicklung zu schaffen“, weiß Christian Martin. „Gera-de
deshalb ist eine ständige Diskussion und Bewertung der
Situation der Spieler wichtig.“
Die Abstimmung erleichtern ähnliche Strukturen bei den
Vereinen, wie Gerhard Peintinger erläutert: „Genauso wie bei
der Jahnschmiede gibt es auch beim ASV Cham Koordinato-ren
für die unterschiedlichen Altersklassen. So kann auf die-ser
Ebene ein schneller Austausch stattfinden.“ Eine weitere
Parallele: Laut Günther Lommer legt man beim ASV Cham –
ebenso wie in der Jahnschmiede – nicht nur Wert auf eine
gute fußballerische, sondern auch eine gute persönliche und
schulische Ausbildung der Nachwuchskicker.
Auch auf Trainer- und Mitarbeiterebene werden die Part-nervereine
unterstützt. Dies war zuletzt aufgrund der Coro-na-
Pandemie zwar nur schwer möglich, soll zukünftig aber
wieder intensiviert werden. So werden ASV-Trainer nach Re-gensburg
zu Fortbildungen eingeladen und es besteht auch
die Möglichkeit, in der Jahnschmiede zu hospitieren.
Im Zentrum der Zusammenarbeit stehen gemeinsame Ak-tionen
der Vereine. So finden gemeinsame Sichtungsmaß-nahmen
und viele Testspiele statt. Günther Lommer erinnert
zum Beispiel an ein Gastspiel der Jahn Profis für ein Testspiel
beim ASV Cham in der Vorbereitung auf die Saison 2018/19.
Die sportlichen Erfolge der Jahn Profis erleichtern das Stan-ding
in der Region und beim Nachwuchs. „Wir als Oberpfäl-zer
müssen stolz sein, dass wir mit dem Jahn einen Verein
haben, der der ideale Repräsentant unserer Region ist. Der
Jahn hatte auch schlechtere Zeiten – man erinnere sich an
Zeiten, als er mit dem ASV Cham in einer Liga spielte – doch
inzwischen ist der Club super aufgestellt und hat deutlich
gemacht, dass er im Profifußball daheim ist. Immer wieder
sagen mir Leute, dass der Jahn elektrisiert und sie immer
wieder zu den Spielen fahren“, sagt Günther Lommer. Und
so verwundert es auch nicht, wenn auch bei Heimspielen
des ASV Cham immer mehr Kinder mit dem Trikot der Jahn-
elf zu sehen sind. f r