< Previous1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 A H H A H A A H A H A H A H A H A H A H A A H A H H A H A H A H A H A H A H 1:1 So. 10.08.25 | 13.30 Uhr Sa. 23.08.25 | 14 Uhr Fr. 29.08.25 | 19 Uhr Fr. 12.09.25 | 19 Uhr Di. 16.09.25 | 19 Uhr So. 21.09.25 | 19.30 Uhr So. 28.09.25 | 13.30 Uhr Mi. 01.10.25 | 19 Uhr 03.–05.10.25 17.–19.10.25 24.–26.10.25 31.10.–02.11.25 07.–09.11.25 21.–23.11.25 28.–30.11.25 05.–07.12.25 12.–14.12.25 19.–21.12.25 16.–18.01.26 23.–25.01.26 30.01.–01.02.26 06.–08.02.26 13.–15.02.26 20.–22.02.26 27.02.–01.03.26 03./04.03.26 06.–08.03.26 13.–15.03.26 20.–22.03.26 04.–05.04.26 07./08.04.26 10.–12.04.26 17.–19.04.26 24.–26.04.26 02.–03.05.26 08.–10.05.26 16.05.26 1. Runde DFB-Pokal 1. FC Köln 17.08.25 – 15.30 Uhr 10 JAHNZEITAUSGABE AUGUST 2025 SPIELPLAN Foto: Köglmeier HINRÜCKAUGUST 16.08. | SaGeburtstag | Julian Pollersbeck (31) 16.08. | Sa15 Uhr U21 | Spiel gegen den FC Coburg (A) 17.08. | SoGeburtstag| Benedikt Bauer (22) 17.08. | So15.30 Uhr DFB Pokal 1. Runde gegen den 1. FC Köln 19.08. | Di18.15 UhrU21 | Spiel gegen den SV Fortuna Regensburg (A) 23.08. | Sa14 Uhr 3. Spieltag | gegen den 1. FC Schweinfurt 05 23.08. | Sa16 UhrU21 | Spiel gegen den FC Ingolstadt 04 (A) 29.08. | Fr19 Uhr4. Spieltag | gegen Viktoria Köln 30.08. | Sa16 UhrU21 | Spiel gegen die SpVgg SV Weiden (H) SEPTEMBER 07.09. | So14.30 UhrU21| Spiel gegen den ASV Neumarkt (A) 08.09. | Mo ab 18 UhrJahn Fanabend auf der Regensburger Herbstdult 12.09. | Fr19 Uhr5. Spieltag | gegen Rot-Weiss Essen 12.09. | FrVeröffentlichung neue Jahnzeit 13.09. | Sa12 UhrU21 | Spiel gegen den FC Eintracht Bamberg (H) 13 JAHNZEITAUSGABE AUGUST 2025 Das steht im August und September an JAHN Foto: JanneDie Neuzugänge der Saison 2025/26 Der SSV Jahn erlebte nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga einen erwartbaren Umbruch. Viele Spieler verließen den Ver- ein. Neu dabei sind zum jetzigen Stand elf Neuzugänge, die die Jahnelf nun verstärken. Mit neuer Energie und einer positiven Einstellung sind sie bereit, ihre Spuren in Regensburg zu hin- terlassen. Um Euch die neuen Gesichter des SSV Jahn genauer vorzustellen, lest Ihr auf den folgenden Seiten kompakte Port- räts zu allen Neuzugängen. Viel Spaß beim Kennenlernen der neuen Jahn Profis. TITELDER WEG ZUM SSV JAHN Sich mit den Besten der Welt messen – das war schon früh der Antrieb von Felix Strauss. Der gebürtige Salzburger, heute 24 Jahre alt, betrat mit zwölf die Akademie von RB Salzburg, eine der renommiertesten Talentschmieden Euro- pas. Dort lernte er unter Trainern wie Ralf Rangnick, Alexan- der Zickler oder Marco Rose – Namen, die längst fest im in- ternationalen Fußball verankert sind. Sein größtes Vorbild aber war kein Weltstar, sondern sein Bruder Simon. Der ge- rade einmal 14 Monate ältere Strauss hatte den Weg in die Akademie bereits vor ihm eingeschlagen. „Er war für mich immer ein Motivator. Da habe ich mir fest vorgenommen, Profifußballer zu werden“, erzählt Felix. Anfangs forderten viele, er solle so spielen wie sein Bruder – doch bald stellte er unter Beweis, dass er seinen ganz eigenen Weg gehen würde. Die Bedingungen in Salzburg waren ideal: moderns- te Trainingsmethoden, Top-Infrastruktur, internationale Tur- niere gegen Teams wie Ajax Amsterdam oder Manchester City, sogar eine Reise nach Brasilien. „Die Akademie hatte alles, was du als angehender Leistungssportler brauchst.“ Schon früh erlebte er Fußball auf höchstem Niveau. „Wenn Szobo [Dominik Szoboszlai] von zehn Freistößen zwei nicht getroffen hat, haben wir uns gefragt, ob er krank ist.“ Sogar mit Erling Haaland stand er auf dem Platz – Erfahrungen, die ihn prägten. Doch selbst in Salzburg gibt es keinen Frei- fahrtschein für den Profifußball. Über den Umweg Viktoria Köln wollte Strauss durchstarten, doch die Corona-Pande- mie bremste ihn aus. Die Chance kam schließlich bei Blau- Weiß Linz in der zweiten österreichischen Liga. Mit gerade einmal 19 Jahren spielte er dort regelmäßig – und war Teil des Aufstiegs in die Bundesliga. Sein Weg führte ihn wei- ter zum SCR Altach, wo er im Oberhaus debütierte. Unter Miroslav Klose, der dort sein erstes Herrenteam trainierte, lernte er eine andere Seite des Spitzensports kennen. „Er achtete selbst auf ungeputzte Schuhe und sagte immer: Wie kann man so auf sein Arbeitsgerät achten?“ Es folgten Auslandsstationen: im Winter 2024 ein halbes Jahr beim finnischen FC Lahti, danach ein Engagement in Bulgarien bei Spartak Varna. „Dort hatte ich eine tolle Zeit und habe auch neben dem Platz viel dazugelernt.“ Dass der Strand nur wenige Meter von seiner Unterkunft entfernt lag, pass- te zu seiner Leidenschaft: „Ich liebe es, Sport zu treiben und neue Sportarten auszuprobieren.“ Als sich schließlich die Tür zum SSV Jahn Regensburg öffnete, zögerte Strauss keine Sekunde. Die 3. Liga – eine neue Herausforderung, ein neues Kapitel. „Mich reizt es, mich immer wieder zu beweisen.“ Felix Strauss hat gelernt, dass im Fußball keine Karriere gerade verläuft. Doch genau das macht seine Ge- schichte aus: Disziplin, Mut und der unbedingte Wille, sich immer wieder an den Besten zu messen. DAS BRINGT FELIX STRAUSS MIT Neben seiner hochklassigen technischen Ausbildung hat Felix Strauss in seiner Jugendzeit in der RB-Akademie viele Dinge lernen können, besonders will der 24-jährige Innen- verteidiger aber über seine Mentalität und Führungsstärke kommen. Das will er, wie er an seinem ersten Tag ankündig- te, aber den Fans lieber selbst spüren lassen und hat einen kleinen Vorgeschmack beim Spiel in Ingolstadt (1:1) bereits hinterlassen. DIE BESONDERE GESCHICHTE Der Traum Profifußball reifte schon früh in ihm. Allerdings besaß er ein weiteres Talent, das bis heute sein Leben be- gleitet: die Musik. Mit 10 Jahren lernte er einen Freund kennen, der aus einer Musikerfamilie kommt und Gitarre spielen konnte. Gemeinsam stellten sie den Hut auf die Straße und versuchten ihr Glück als Straßen- musikanten. Strauss lernte später selbst Gi- tarre spielen und funktionierte wenig später auch das Bügelbrett der Mutter zum DJ-Pult um. Als später die Entscheidung anstand, eine Musikschule zu besuchen oder in die Fußball- akademie zu gehen, entschied er sich für den Fußball. Doch auch heute noch spielt Musik eine große Rolle in seinem Leben. ag 16 JAHNZEITAUSGABE AUGUST 2025 16 Felix Strauss im Porträt GELERNT Foto: KöglmeierDER WEG ZUM SSV JAHN Für Philipp Müller war im Kindesalter schnell klar, was er später werden möchte: Fußballer. Das ist ihm bei der SpVgg Greuther Fürth auf Anhieb gelungen. Nachdem er in seiner Heimatstadt Bamberg das Fußballspielen erlernte, merkte der damals 13-Jährige schnell, dass er für diesen Sport ein besonderes Talent besaß. Das erkannten auch die Scouts des Kleeblatts, die ihn ins Leistungszentrum holten und ihn fortan gezielt förderten. Einen geradlinigen Weg schlug Müller im Nachwuchs ein und durchlief ohne Umwege alle Altersstufen. Bevor er den Sprung zu den Profis endgültig schaffte, befand er sich bereits 2022/23 regelmäßig im Mannschaftstraining. Seinem ersten Zweitliga-Einsatz im Jahr darauf folgten bis dato 20 weitere Einsätze. Zum Sai- sonstart der Zweitliga-Spielzeit 2024/25 gehörte der Mit- telfeldspieler zum Stammpersonal unter Trainer Alexander Zorniger. Bei seinem ehemaligen Förderer und Lehrmeister Zorniger genoss er neben der tiefen fußballerischen Exper- tise des nun in Dänemark aktiven Trainers auch die harte Hand: “Er hat mir auch oft gezeigt wo es lang geht und mich härter rangenommen, das hat mir geholfen und mich auch in den richtigen Momenten wachgerüttelt”, sagt Müller zum Stil von Zorniger. Hier in Regensburg will Müller an seine Entwicklung anknüpfen und über Spielzeit wichtige Erfah- rungen auf hohem Niveau sammeln, als Mannschaft eng zusammenzuwachsen, zu gewinnen, und die Jahn-Fans zu begeistern. DAS BRINGT PHILIPP MÜLLER MIT Der 21-Jährige ist für sein Alter bereits sehr abgeklärt und selbstbewusst. Eine wichtige Qualität für einen defensiven Mittelfeldspieler. Seine Rolle interpretiert Müller als Binde- glied zwischen Offensive und Defensive. Mit seiner Zwei- kampfstärke will er Bälle erobern, sie vertei- len und am Ende eventuell sogar selbst aus der Distanz abschließen, wie es ihm bereits bei seinem ersten Treffer im Zweiligaspiel Greuther Fürth gegen 1. FC Kaiserslautern im Januar 2025 gelungen ist. Die Eindrücke aus der Jahn Vorbereitungsphase haben Müller auf jeden Fall schon gut gefallen: “Wir spielen einen aktiven und intensi- ven Fußball, der gut zu mir passt.” DIE BESONDERE GESCHICHTE Für einen jungen Fußballprofi ist es das größte Ziel und bleibt wohl für immer in Erinnerung. Für viele ist es der Tag, an dem sich entscheidet, wie der Weg weitergeht. Für viele steigt nur mit dem Gedanken daran der Puls. Nicht aber bei Philipp Müller. Es geht um das Debüt. An einem Ostersonn- tag, den die meisten entweder bei ihren Familien oder im Fußballstadion verbringen, darf der damals 20-Jährige das erste Mal für die Profis ran. Am Tag zuvor bekommt Müller vom Trainerteam mitgeteilt, dass er am 27. Spieltag in der 2. Bundesliga anfangen darf - gegen den Hamburger SV. Für die meisten wahrscheinlich ein Anlass, um ordentlich auf- geregt und nervös zu sein. Müller beschreibt: “Natürlich ist es eine schöne Sache gewesen, aber eine besondere Ner- vosität oder Anspannung habe ich nicht gespürt.” Er wuss- te, was er kann und befand sich in voller Konzentration auf die bevorstehenden 90 Minuten. Vermutlich blieb auch kei- ne große Gelegenheit, nervös zu sein. “Die Atmosphäre im Stadion bekomme ich nur in den Momenten mit, wenn der Ball im Aus ist oder das Spiel pausiert”, so der 21-Jährige: “Und dann ist es auch für mich immer etwas ganz Besonde- res.” ag 17 JAHNZEITAUSGABE AUGUST 2025 Philipp Müller im Porträt LOCKERHEIT & HOHER ANSPRUCH18 JAHNZEITAUSGABE AUGUST 2025 DER WEG ZUM SSV JAHN Lange sah es danach aus, dass der Traum vom Profifußball für Phil Beckhoff vorbei sei. Nach einer vielversprechenden Jugendzeit bei Arminia Bielefeld, Schalke 04 und dem SC Pa- derborn kehrte der heute 25-Jährige im Winter 2019 zu sei- nem Heimatverein SC Wiedenbrück in die Regionalliga West zurück. Die Hoffnung war groß, den Sprung aus dem Nach- wuchs zu schaffen, in der U17 buhlten die großen Vereine Westfalens um das Talent Beckhoff, der sich dann entschied in die Knappenschmiede zu einem der renommiertesten Nachwuchstrainern Deutschlands zu gehen. Unter der Lei- tung von Norbert Elgert reiften die späteren Nationalspieler Manuel Neuer, Mesut Özil oder Leroy Sané zu Profis. Seinem Ruf vorauseilend war auch der junge Beckhoff von Elgerts Trainerqualitäten erstaunt: “Er war weniger ein Fußballtrainer, sondern eher ein Trainer fürs Leben.” Trotz seiner ruhigen, un- aufgeregten Art sowie seinem Fokus auf die Förderung der Talente blieb er immer ehrlich mit seinen Schützlingen: “Von Euch werden es nur ein bis zwei zu richtig guten Spielern schaffen”, sagte er vor Beckhoffs Team. Auch für den gebürti- gen Gütersloher reichte es anfangs nicht. In der fünftklassige Westfalenliga zurück bei seinem Heimatverein Wiedenbrück machte der damals 19-Jährige schnell auf sich aufmerksam. In der Saison 2019/20 marschierte Wiedenbrück vorneweg und blieb bis zum coronabedingten Abbruch der Spielzeit auf dem 1. Platz, Beckhoff steuerte in 20 Einsätzen sechs Tore und sechs Vorlagen bei. Das weckte schnell Begehrlichkeiten. Die U23 des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, die in der Regionalliga West spielte, klopfte beim wendigen Offen- sivspieler an - die Chance, doch noch im Profibereich unterzu- kommen. Plötzlich teilte sich Beckhoff das Trainingsgelände mit Bundesligaprofis wie Marcus Thuram, Alesana Plea oder Lars Stindl. Die Umstände in einer U23 sind allerdings nicht immer leicht. Kommen kurzfristig Profis von oben, müssen die eigentlich gesetzten Talente weichen. Auch für Beckhoff war es keine einfache Phase, sodass er es ab dem Winter 2023 beim Ligakonkurrenten Wuppertal versuchte. Nach einer durchwachsenen Saison sollte dann in der vergangenen Spielzeit der Knoten platzen. Beim FC Gütersloh spielten sich Beckhoff und Co. in den absoluten Flow und erreichten über- raschend die Vizemeisterschaft hinter dem MSV Duisburg. Nachdem der heute 25-Jährige vom Interesse des SSV Jahn mitbekam, war für ihn schnell klar: Diese Chance lässt er sich nun nicht entgehen. DAS BRINGT PHIL BECKHOFF MIT Phil Beckhoff ist hungrig, das kann man schnell erkennen, wenn man mit der neuen Nummer 10 des SSV Jahn spricht. Für den Wechsel nach Regensburg pausiert er seine Ausbil- dung und wird wohl alles dafür tun, um in der 3. Liga erfolg- reich zu sein. Allerdings ist es nicht nur seine Mentalität, die ihn auszeichnet, sondern er besitzt einen guten linken Fuß, wie er selbst sagt und bereits bei einigen Standards bewie- sen hat. Auch seine physischen Voraussetzungen machen ihn zu einem spannenden Neuzugang für die Jahnelf. Mit seinem Tempo und seiner Agilität will er sich direkt in der 3. Liga be- haupten und fürchtet keine Anpassungsschwierigkeiten. “Die Intensität hier ist natürlich nochmal eine andere”, sagt Beck- hoff: “Aber lieber sprinte ich den gegnerischen Torwart an, als mich hinten reinzustellen. Ich mag es, zu attackieren und of- fensiven Fußball zu zeigen.” DIE BESONDERE GESCHICHTE Als Phil Beckhoff in der U23 von Borussia Mönchengladbach spielte, ist ihm eine Persönlichkeit besonders im Gedächtnis geblieben: Christoph Kramer. Der Weltmeister von 2014 und heutige Buchautor sowie Podcaster nahm alle Neuankömm- linge und Talente, die bei den Profis trainieren durften, in herzlichen Empfang. “Kramer hat gesagt, er wisse genau, wie ich mich fühle und hat mich dann mit ein paar Fragen, wie ich beispielsweise geschlafen habe, empfangen”, erzählt Beck- hoff: “Das hat mir geholfen, die Stimmung wurde direkt offe- ner.” Mit seinen Mannschaftskollegen verstand er sich gut und war immer für ein Gespräch oder einen Scherz zu haben. Als Beckhoff an die Zeit zurück dachte, sagte er mit einem breiten Schmunzeln: “Viele Sachen, die wir dort unternommen haben, erzähle ich aber lieber nicht." An ein besonderes Spiel erin- nert er sich aber heute noch gerne. In einer Phase, in der es für Gladbach-Stürmer Alassane Plea nicht rund lief, wurde er in die U23 versetzt. Innerhalb kürzester Zeit bereitete Beckhoff ihm zwei Treffer vor, was dem französischen Sturmstar Plea ins Staunen versetzte und ihm ein gebrochenes “Du Jung- fohlen. Gute Spieler” abrang.ag Phil Beckhoff im Porträt NIE AUFHÖREN, Foto: Janne19 JAHNZEITAUSGABE AUGUST 2025 DER WEG ZUM SSV JAHN In Neuses, einem kleinen Ort in der Nähe von Coburg, kickt Dustin gemeinsam mit dem Nachbarsjungen, dessen Vater damals Trainer der Junioren-Mannschaft des örtlichen Ver- eins FC Fortuna Neuses war. Er nahm den 5-jährigen Dustin mit zum Training. Von diesem Zeitpunkt an fand man Dustin selten ohne Ball. Bis zu seinem Wechsel ins Nachwuchsleis- tungszentrum des FC Coburg spielte er bei seinem Heimat- verein. Dort schaut Dustin aber nach wie vor noch vorbei – unter anderem, da ein Großteil seiner Freunde noch immer dort spielt. Auf das Talent des Offensivspielers wurde auch der 1. FC Nürnberg aufmerksam, die ihn 2019 verpflichte- ten. Doch mit dem Wechsel in das renommierte Leistungs- zentrum gingen auch die Zweifel einher: "Ich habe schon viel Freizeit geopfert, da habe ich mich gefragt, ob es das wirklich wert ist”, erzählt er. Unter anderem sein Vater überzeugte ihn davon, weiter an sein Ziel zu glauben. Danach ging es für Dustin steil bergauf – Innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren schaffte der 19-Jährige über die U17, U19 und U23 den Sprung in die Lizenzspielermannschaft. Die Belohnung folgte Anfang August kurz nach seinem ersten Einsatz in der 2. Bundesliga, als der gebürtige Coburger seinen ersten Pro- fivertrag beim FCN unterschrieb. Wichtige Bausteine für sei- nen Erfolg waren das Vertrauen, das er von seinen damaligen U19-Trainern Andy Wolf und später Vincent Novak bekam. Beide bewiesen viel Fingerspitzengefühl und gaben ihm das Gefühl, dass sie auf ihn setzen. Ein Zitat von Vincent Novak, mit dem er noch immer regelmäßig in Kontakt ist, blieb Dus- tin besonders in Erinnerungen: “ Du musst sein wie eine Ma- schine.” Unter dem ehemaligen Star-Stürmer Miroslav Klose kam er in der 2. Bundesliga auf seine Einsatzzeiten – bis ihn eine Verletzung zurückwarf. Eine Reizung des Kniegelenks zwang den damals 19-Jährigen zu einer fünfmonatigen Pau- se. Der schnelle Offensivspieler kämpfte sich zurück, nach seiner Verletzung stand er aber im ständigen Wechsel zwi- schen der U23 und der Profimannschaft. “Es war an der Zeit, ein Kapitel zu schließen und ein Neues aufzumachen.”, sagt er selbst über die Leihe zum SSV Jahn, die er als Chance sieht, sich weiterzuentwickeln. Trotz der schwierigen Verletzungsphase blickt der junge Spieler nach vorne, ganz nach dem Motto “One day you´ll see why God made you wait. Trust him”, das er auch auf seiner Brust tätowiert hat. DAS BRINGT DUSTIN FORKEL MIT Der Mittelstürmer, der auch Linksaußen einge- setzt werden kann, strahlt eine ungemeine Torge- fahr aus. Für die U23 des 1. FCN traf er im Schnitt alle 72 Minuten – ein rekordverdächtiger Wert. Dabei helfen ihm vor allem seine Schnelligkeit und sein Timing, mit dem es ihm oft gelingt, genau dort zu sein, wo der Ball landet. Das Trainerteam um Miroslav Klose arbeitete mit ihm vor allem an seinem ersten Kontakt und der Präzision. “Es gibt nichts, was gut ist, was nicht bes- ser werden kann”, sagte ein Trainer einst zum ehrgeizigen Spieler. Manchmal nimmt der Siegeswillen auch überhand: “Ich kann aber auch wirklich nicht verlieren, im Skipbo gegen meine Freundin versuche ich teilweise schon zu schummeln, dass ich mal gewinne”, erzählt er lachend. Generell ist der Offensivmann ein Familienmensch – sowohl zu seinen El- tern, als auch zu seinen beiden Schwestern hat er ein enges Verhältnis. Daher war ihm auch die familiäre Atmosphäre in Regensburg wichtig: “Wenn ich mich wohl fühle und merke, dass ich das Vertrauen des Trainers habe, kann ich mein eige- nes Spiel machen.” Die Nürnberg-Leihgabe bezeichnet sich selbst als 100-prozentigen Kopfmenschen, phasenweise sei er schon zu verkopft. “Manchmal sagen mir meine Eltern Sa- chen erst später, weil sie wissen, dass ich mir zu viele Ge- danken mache.” DIE BESONDERE GESCHICHTE Der Ball kommt von der rechten Seite aus der Luft, Dustin setzt an und macht einen sehenswerten Fallrückzieher – das 1:0 Siegtor für die U23 des 1. FC Nürnberg gegen den FV Illertissen. Er rennt in Richtung Eckfahne und machte einen lockeren Salto, wie Miroslav Klose damals bei der Weltmeis- terschaft. Doch inspiriert wurde der gebürtige Coburger nicht vom Weltmeister, sondern von Pierre- Emerick Auba- meyang, der im Alter von 12 Jahren Dustins Lieblingsspieler war. “Es gibt jetzt zwei Stürmer in Nürnberg, die einen Salto als Torjubel gemacht haben”, sagte Dustins Vater Markus zu seinem Sohn mit einem Augenzwinkern. In Regensburg ist er der Erste. sis Dustin Forkel im Porträt BESSER WERDEN Foto: JanneNext >