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Er ging nach zwei Spielzeiten in der 2. Bundesliga für den SSV Jahn mit in die 3. Liga und trug wesentlich dazu bei, die vielen Neuzugänge und Charaktere in die Mannschaft zu integrieren. In der aktuellen Drittliga-Saison entwickelte sich der Flügelflitzer zum absoluten Dauerbrenner und verpasste von bisher 17 Spielen keine einzige Spielminute. Mit seinem Tempo ist seine rechte Seite ein ständiger Unruheherd. Was das Regensburger Energiebündel auszeichnet und woher er diese Power nimmt, erklärt er im Jahnzeit Titel-Interview. Nur wenige Tage nach dem Gespräch ereignete sich der tragische Todesfall von Mannschafts- kollege Agy Diawusie. Trotz des schweren Schicksalsschlages entschied sich die Jahn- zeit Redaktion, das bereits geführte Interview zu publizieren. Nachträglich fand Konni Faber Worte zur Tragödie und worauf es nun an- kommt. Foto: Köglmeier 13Sie kann als einziger Mensch komplett in mich hineinschau- en und weiß sofort, wann es mir nicht gut geht. Mit ihr kann ich jeden Spaß machen und sie ist für alles zu haben. Ich kann mir keine Bessere an meiner Seite vorstellen. Wie bist Du zum Fußball gekommen? Ganz klassisch würde ich sagen. Schon als kleines Kind war ich ständig mit meinen Freunden am Spielen. Das habe ich geliebt. So sehe ich das auch heute noch. Darüber habe ich auch zuletzt mit meinem Berater gesprochen, den ich schon sehr lange kenne. Als ich zu ihm gekommen bin, habe ich noch in der Verbandsliga gespielt. Was bisher alles pas- siert ist, ist schon unglaublich. Dadurch, dass ich nie in ei- nem Nachwuchsleistungszentrum gespielt habe und eher " Heute noch sitze ich manchmal daheim und kann es kaum glauben." Die Jahnzeit-Redaktion traf Konni Faber Mitte November in seinem Lieblingsrestaurant, einem kleinen, versteckten Italie- ner in der Regensburger Altstadt. Der 26-Jährige begrüßte die Betreiber, als würden sie zu seiner Familie gehören. Man merkt direkt, der offene Konni Faber findet schnell Anschluss. Als einer der Spieler, die nach dem Abstieg in der vergangenen Saison 22/23 beim SSV Jahn Regensburg geblieben sind, hat er es sich zur Aufgabe gemacht, mehr Verantwortung zu übernehmen. Warum er so ein offener und herzlicher Mensch geworden ist und was den aktuellen Teamgeist der Jahnelf auszeichnet, ver- suchte Konni Faber der Jahnzeit-Redaktion bei einer Portion Spaghetti Carbonara, die er geschnitten aß, zu erklären. Jahnzeit: Für deine lockere und exzentrische Art bist Du bekannt und beliebt. Woher kommt diese Charaktereigen- schaft? Konni Faber: Meine Mama und mein Papa sagen, dass ich die- se Energie schon immer in mir hatte. Ich war früher für meine zwei älteren Geschwister wie eine Puppe (lacht). Sie haben alles mit mir gemacht, musste überall mitspielen und sie ha- ben mich auch einmal in einen Turnanzug gesteckt (lacht). Bei uns zuhause war immer etwas los, immer Action. Es kann gut sein, dass es daher kommt. Meine Eltern sind sehr sport- begeistert, meine Schwestern haben Leistungsturnen ge- macht. Meine Familie war zudem sehr musikalisch, weshalb ich auch lange im Chor war. Meine Mama war auch mal froh, wenn einer von uns unterwegs war und sie ihre Ruhe hatte, meistens war ich das. Man merkt, Du bist ein Familienmensch. Was bedeutet Dir Weihnachten? Grundsätzlich mag ich die Weihnachtszeit sehr, aber was mir am meisten Freude bereitet, ist das Schenken. Ich liebe es, mit Geschenken meinen Liebsten eine Freude zu machen. Es ist schon ein kleines Klischee, das auch stimmt: Die ganze Familie kommt wieder zusammen und alle verbringen eine stressfreie Zeit. Das bedeutet mir viel, vor allem da mittler- weile meine Schwestern alle in Vollzeit arbeiten und eine eigene Familie haben. Zudem kommt man als Fußballprofi auch nicht mehr oft nach Hause. An Weihnachten ist die ein- zige Zeit im Jahr, in der alle Familienmitglieder zusammen- kommen und gemeinsam feiern. Das ist das schönste daran. Bei vielen Familienfesten kann ich aufgrund der Entfernung nicht dabei sein. Umso schöner ist es dann, wenn alle zu- sammenkommen. Mit deiner Freundin Annabell bist Du seit neun Jahren zu- sammen. Was bedeutet sie dir? Seit sechs Jahren bin ich im Profifußball und mir ist es oft nicht möglich, sie regelmäßig zu besuchen. Sie studiert in der Schweiz und muss, um mich zu sehen, jedes Mal sechs Stun- den fahren. Das ist nicht leicht. Umso mehr schätze ich mich glücklich, dass sie mich bei meinem Sport so unterstützt und die Situation akzeptiert. Ich habe eine wirklich wunderbare Freundin. Sie kennt mich am besten und weiß alles von mir. 14 JAHNZEITAUSGABE DEZEMBER 2023" Was bisher alles passiert ist, ist schon unglaublich." über Umwege in den Profifußball gekommen bin, kann ich das gut einordnen und wertschätzen. Heute noch sitze ich manchmal daheim und kann es kaum glauben. Meine ganze Familie steht hinter mir, jeden Tag treffe ich am Trainings- gelände meine Freunde und kann mit Fußball mein Geld verdienen. Ab wann hast Du gemerkt, dass es für dich zu mehr rei- chen könnte? Früher habe ich eigentlich immer in den Auswahlmann- schaften gespielt. Einmal pro Woche organisierte der SC Frei- burg ein Training für Talente, die noch nicht bereit für das NLZ waren. Vier Jah- re habe ich dort jeden Donnerstag trainiert. Meine Oma hat mich zu jedem Training gefah- ren. Aus unterschiedlichen Gründen hat es aber nie gereicht. Als kleiner Junge war ich tatsächlich eher schüchtern und zurückhaltend, auch meine gerin- ge Körpergröße hat wahrscheinlich anfangs eine Rolle ge- spielt. Am Ende ist es gut so wie es gekommen ist. Wieso hat es dann 2018 doch mit dem Wechsel zum SC Freiburg II geklappt? Das Fördertraining gab es nur bis zur B-Jugend. Ab dann habe ich normal bei meinem damaligen Verein Freiburger FC in der Verbandsliga gespielt. Dort bin ich schon immer etwas herausgestochen und war besonders in der Saison 2017/18 gut. Als Rechtsverteidiger habe ich viele Tore vor- bereitet und selbst geschossen. Dann habe ich selbst schon gemerkt, dass ich etwas mehr Qualität besitze, als die meis- ten in der Verbandsliga. Vor der Winterpause stand ich 2017 schon im Austausch mit dem SC Freiburg. Ein Wechsel mach- te aber noch keinen Sinn. So habe ich vier Tage beim SC Frei- burg trainiert und bin beim FFC nur zum Abschlusstraining gekommen. Bevor ich offiziell zum SC Freiburg II gewechselt bin, habe ich schon ein Jahr mittrainiert. Das hat mir defini- tiv den Einstieg erleichtert. Ich konnte mich in Ruhe an das Niveau gewöhnen und alle Spieler kennenlernen. So wusste ich sofort, was auf mich zukommt und war kein klassischer Neuzugang. Foto: Janne Foto: Janne JAHNZEITAUSGABE DEZEMBER 2023 15Wie hast Du die Förderung dann beim SC Freiburg wahr- genommen? Jeder weiß, wie viele Spieler jedes Jahr den Sprung in den Bundesliga-Kader schaffen. Es wird großer Wert darauf ge- legt, dass es nicht nur als Mannschaft läuft, sondern dass sich auch alle Spieler individuell verbessern. Wo manche Bundesligisten ein Eigengewächs haben, hat der SCF fünf bis sechs Spieler herausgebracht. Ich glaube, sie geben den jungen Spielern frühzeitig viel Vertrauen. Dass es dort eine gute Möglichkeit gibt, über die U23 den Sprung zu den Pro- fis zu schaffen, hat sich herumgesprochen. Wie wichtig ist dir Vertrauen zu spüren? Jeder Spieler hat Phasen, in denen es schwieriger ist. Wenn du dann jemanden an deiner Seite hast, der einem den Rü- cken stärkt, hilft das ungemein. Gerade in den schweren Zei- ten ist es wichtig, einen Rückhalt zu haben. Wenn es gut läuft, ist es leicht, eine gute Mannschaft zu sein. Was stimmt dich optimistisch, dass ihr in dieser Sai- son auch gut mit Rückschlägen umgehen könnt? Das wird sich herausstellen. Ich habe oft betont, dass wir eine gute Mannschaft haben und glaube fest daran, dass wir auch in schwierigen Phasen zueinanderstehen. Es werden Spiele kommen, die wir nicht gewinnen werden. Gerade dann kommt es darauf an, noch enger zusammen zu rücken und noch eine Schippe drauf zu legen. Dann ist es möglich, auch solche Phasen zu überstehen. Wie gehst Du persönlich mit Rückschlägen um? Meistens lasse ich das nicht zu nah an mich heran. Oft bin ich auch einfach zu gut drauf dafür und kann es gut ein- ordnen. In der letzten Saison hat mich der Abstieg schon sehr beschäftigt und auch persönlich habe ich meine Zie- le nicht erreicht. Man darf nie aufhören, an sich zu glau- ben und an das, was man kann und was einen stark macht. Grundsätzlich habe ich eine positive Einstellung zum Leben und fühle mich oft gut. Ich bin dankbar für meine Familie und meine Freundin, die mich hervorragend unterstützen. Ich kann mich nicht beschweren und habe alles, was ich brauche. Es ist schwer, in einer sportlich negativen Phase abzuschalten. Es prasselt viel auf einen ein. Man muss es schaffen, sich auch ab und zu davon zu distanzieren, um es künftig wieder besser zu machen. Das kann ich ganz gut, würde ich sagen. In der Saison 2020/21 konntest Du mit dem SC Freiburg II aus der Regionalliga Süd-West in die 3. Liga aufsteigen. Was war an dieser Saison besonders und wie hat es sich angefühlt, die Meisterschaft zu feiern? Es war eine herausragende Saison. Ich erzähle hier immer gerne eine Anekdote: Abends haben wir uns immer auf einem Parkplatz getroffen. Es war wie ein Treffpunkt für unsere Mannschaft. Mittwochabend kam eine Nachricht in die WhatsApp-Gruppe, dass sich zwei, drei von uns dort treffen. Auf einmal " Es werden Spiele kommen, die wir nicht gewinnen werden. Gerade dann kommt es darauf an, noch enger zusammenrücken & noch eine Schippe drauflegen." Foto: Haupt 16 JAHNZEITAUSGABE DEZEMBER 2023kamen um 21 Uhr abends 12–15 Jungs mit ihren Autos an, teils mit Freundin. Im Kreis standen wir dann da und unter- hielten uns lange, obwohl wir ja bereits den ganzen Tag ge- meinsam am Trainingsgelände verbracht haben. Es war wie ein Klassentreffen. Wir haben nicht genug voneinander be- kommen. Ähnlich fühlt es sich auch in diesem Jahr an. Wenn ich in die Gruppe schreibe, ob jemand Lust auf Bowling hat, reicht es nicht aus, eine Bahn zu mieten, dann muss ich teils die halbe Halle reservieren. Es macht immer richtig Spaß, wenn wir gemeinsam als Jahnelf etwas unternehmen. Beim Heimspiel gegen den SC Freiburg II triffst Du erst- mals auf Deine alten Kollegen. Wie blickst Du auf dieses Duell? Von unserem Aufstiegsteam sind leider nicht mehr viele da. Wir waren nicht nur eine gute Mannschaft, sondern hatten viel individuelle Qualität. Vier bis fünf spielen nun in der Bundesliga. Auf alle Menschen um die Mannschaft herum freue ich mich sehr. Zeugwart, Betreuer und mein damaliger Co-Trainer sind noch dort. Ich freue mich riesig, alle wieder zu sehen. Du wurdest bisher oft gelobt, einen großen Anteil am Zusammenwachsen der Mannschaft gehabt zu haben. Wieso? Ich muss sagen, dass ich gerne mehr Verantwor- tung übernommen habe. Das tut mir gut und es war eine große Ehre in den Mannschaftsrat ge- wählt worden zu sein. Ich helfe gerne jeder- " Der Verein passt gut zu mir und meiner Persönlichkeit." zeit und will auch auf dem Platz mit Leistung vorangehen. Das Geheimrezept ist in diesem Jahr, dass sich alle Neuzu- gänge zu 100 Prozent auf den SSV Jahn eingelassen haben. Auf diese Geschichte, auf diesen Verein, der speziell und nicht wie jeder andere ist, was mir sehr gefällt. Jeder hat sich auf die Kabine eingelassen und darauf, dass wir viel zusammen unternehmen und auch gerne Spaß zusammen haben. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass, wenn wir den Platz betreten - sei es zum Training oder am Spieltag -voller Fokus und Vollgas angesagt ist. Niemand ist dabei, der aus der Reihe tanzt und nicht für die Mannschaft einsteht. Die älteren Spieler sind wichtige Anlaufstellen für die Jünge- ren. Ich freue mich, dass ich in diesem Zuge oft genannt wurde. Es hat mir großen Spaß gemacht, die Neuzugänge zu integrieren. Ich liebe Menschen. Damit das aber funktio- niert, braucht es auch den Gegenpart. Wenn sie keine Lust auf das alles hier gehabt hätten, wäre es nicht so gelaufen. Es ziehen alle mit. 17 JAHNZEITAUSGABE DEZEMBER 2023In einem Interview hat Kapitän Andi Geipl über dich gesagt, Du seist der ta- lentierteste Flötenspieler. Woher kommt das? (lacht) Ich war lange Zeit im Chor und bin schon immer sehr musikalisch. In der Schule mussten wir wie fast jeder das Flöte spielen lernen, Mein Problem war allerdings, dass ich keine Noten lesen konnte. So habe ich mich immer vor dem Flötenunterricht gedrückt. Was ich aber gut konnte, ist eine Melodie, die ich gehört habe, perfekt nachzuspielen, ganz ohne die Noten. Mein Lieblingsstück ist “Freude schöner Götterfunken”, das ich mittlerwei- le fehlerfrei auswendig spielen kann. Wie ist es möglich, als 26-Jähriger zum einen der witzige Teamkamerad und gleichzeitig Vorbild und Autoritätsper- son zu sein? Jeder weiß, dass ich ein aufgeschlosse- ner Mensch bin und mir auch gerne einen Spaß erlaube. Sobald es aber ernst wird, bin ich mit vollem Fokus bei der Sache. Sobald der Anpfiff zum Training oder zum Spiel ertönt, gibt es keine Späßchen mehr. Dann bin ich im Tunnel und will unbedingt gewinnen. Auf dem Platz haben dann alle gemerkt, wie ernst ich auch sein kann und wie wichtig es mir ist, Leistung abzurufen, um zu gewinnen. Den Sprung zu den Profis hast Du beim SSV Jahn geschafft. Wie hast Du dich da- mals in Regensburg eingelebt? " Als ich dann die Fans wahrgenommen habe, hatte ich am ganzen Körper Gänsehaut." Foto: Janne 18 JAHNZEITAUSGABE DEZEMBER 2023Ich bin zwar schon früh ausgezogen, aber ein Umzug in eine ganz andere Stadt war natürlich etwas Neues für mich. Ich habe es als große Chance empfunden, mal weg von Zuhause zu sein und ein eigenes Leben zu führen. Ich fand alles sehr spannend und war sehr neugierig auf die Herausforderung. Freiburg lässt sich gut mit Regensburg vergleichen. Hier ist immer etwas los, viele junge Leute. Immer wenn viele Men- schen zusammenkommen, genieße ich das sehr. Ich habe mich damals für den SSV Jahn entschieden, weil die Dinge, die mich auszeichnen, auch hier gelebt werden. Der Verein passt gut zu mir und meiner Persönlichkeit. Ein familiärer Verein, in dem sich alle kennen und sich gegenseitig schät- zen. Auch die Attribute, die viel laufen und kämpfen, pas- sen gut zu mir. Ich habe mich auf Anhieb wohl gefühlt. Man merkt, dass hier Leute arbeiten, die den Verein leben und mit vollem Herzblut dabei sind. Dein Debüt in der 2. Bundesliga durftest Du am 24. Juli 2021 gegen den SV Darmstadt 98 feiern. Was war das für ein Moment, erstmals in der zweithöchsten Spielklasse auflaufen zu dürfen? Warst Du nervös? Mein Debüt war absolute Gänsehaut. Klar ist man bei jedem Spiel etwas angespannt, das ist völlig normal. Zwischen Abklatschen und Anpfiff liegen immer ungefähr 30 Sekun- den. Als ich dann die Fans wahrgenommen habe, hatte ich am ganzen Körper Gänsehaut. Mit dem ersten Spiel in der 2. Bundesliga habe ich für mich persönlich schon etwas Gro- ßes erreicht. Ich wusste, meine ganze Familie schaut zu und bangt mit. Das Spiel verlief dann zum Glück auch gut für uns. Gegen Darmstadt, die danach fast alles gewonnen haben, konnten wir drei Punkte einfahren. Ich hätte mir mein De- büt für den SSV Jahn nicht schöner vorstellen können. Auch heute noch bin ich etwas nervös oder eher angespannt. Nach dem Aufstehen am Spieltag beginnt das und signali- siert mir, dass heute etwas Besonderes ist. Wenn das Spiel dann losgeht, ist sowieso zu viel im Kopf los, um sich noch Gedanken über irgendetwas aussenrum zu machen. Zeichnet eure derzeitige Mannschaft auch dieses Herzblut aus? Das sieht man gerade in der Schlussphase eindrucksvoll. Wie wir uns in alles reinwerfen, kämpfen und unermüdlich vorne anlaufen. Das macht uns stark. Das Herzblut wollen wir auf dem Platz zeigen. Das honorieren auch die Fans in diesem Jahr. Zwischen den Fans und dem Team besteht eine feste Verbindung. Das merkt man total. Die Jahnfans können das gut einschätzen und merken auch, dass wir alles geben. Jede Grätsche wird genauso gefeiert wie ein Tor vorne. So ist es schwer, gegen uns zu gewinnen. Die Fans tragen uns. Gerade auf die Hans Jakob Tribüne ist es besonders. Wir ha- ben dann immer das Gefühl, dass wir noch ein Tor schießen können. Der Glaube ist da. Am 28.11.23 erhielt die Jahnelf die tragische Nachricht über den Tod von Agy Diawusie. Wie konntest Du diesen Verlust verarbeiten? Worauf wird es für die Mannschaft in den nächsten Wochen und Monaten ankommen? Das war eine Woche, die ich so noch nie erlebt habe. Ein Schock, der nicht in Worte zu fassen ist. Der Schmerz und die Trauer werden noch lange Zeit andauern, doch Agy wird uns immer in positiver Erinnerung erhalten bleiben. Er ist für immer ein Teil von uns. Gemeinsam haben wir trotzdem den Entschluss gefasst, das Spiel gegen Freiburg II in sei- nem Gedenken auszutragen. Umso stolzer bin ich auf den gesamten Verein und das ganze Team, dass wir das für Agy mit einem positiven Ergebnis zuhause geschafft haben. Was wir in dieser Woche als Mannschaft ausgehalten und wie wir gemeinsam die Trauer bewältigt haben, schweißt uns noch weiter zusammen und ist eine Besonderheit dieser Mann- schaft. Keiner ist in dieser schweren Zeit alleine und wir unterstützen uns gegenseitig. So werden wir es zusammen meistern. ag Foto: Köglmeier 19 JAHNZEITAUSGABE DEZEMBER 2023Next >