< Previousleisten. Zunächst einmal haben wir begonnen den SSV Jahn, wie zuvor beschrieben, als Unternehmen zu betrach- ten und eine knallharte Bestandsaufnahme durchgeführt. In den Jahren um 2010 war der Jahn am Abgrund, konnte beispielsweise die Stromrechnung nicht mehr bezahlen. Mit der Hinzunahme der Unternehmensberatungsgesell- schaft „actori“, die speziell Sportvereine betreut hat, haben wir Unterstützung engagiert. Christian Keller kam als Team- leiter von „actori“ dazu und hat innerhalb von einem Vier- teljahr eine schonungslose Bestandsaufnahme gemacht. Diese Analyse habe ich heute noch. Sie aus heutiger Per- spektive zu lesen, ist immer noch unglaublich. Wir hatten keinen Hauptsponsor, einen Berg von Schulden, und sechs Monate rückständige Gehälter, sowohl bei den Spielern als auch auf der Geschäftsstelle. Nach dem ausgiebigen Gut- achten und dem Abzug von Christian Keller kamen die al- ten Strukturen noch einmal auf. Als ich 2013 erneut den SSV Jahn mit meiner Kanzlei durchchecken sollte, habe ich Christian Keller angerufen – er war zu dieser Zeit Professor für Sportmanagement in Heidelberg – und ihn gebeten, uns mit seinem Fachwissen zu unterstützen. Er kam zu einer Be- sprechung zu einem Heimspiel ins alte Jahnstadion – das Ergebnis war, dass er zum Geschäftsführer bestellt wurde. Ein Jahr später bin ich in den Vorstand berufen worden, 2014 konnte auch noch Philipp Hausner als neuer Leiter Vermarktung Geschäftskunden verpflichtet werden. Wich- tig war, das klassische Vereinsdenken abzulegen. Es fand eine durchgängige Professionalisierung in allen Bereichen statt. Am Anfang waren erstaunlicherweise kaum Regens- burger angestellt, in der Stadt und der Region stand der Verein in diesen Jahren nicht gut da. Der SSV Jahn befand sich damals in einer finanziellen Schieflage. Wie seid Ihr das angegangen? Der SSV Jahn hatte rund 3,5 Millionen Schulden bei sechs Gläubigern. Diese waren mit einem bedingten Sanierungs- erlass versehen. Das heißt, sie hatten auf ihre Verbind- lichkeiten verzichtet, um damit den Schuldner vor einer Insolvenz zu retten. Bei einer erfolgreichen Sanierung wä- ren diese Darlehen aber wieder aufgelebt und die ersten 3,5 Millionen Gewinne wären abgeflossen. Nach harten Verhandlungen haben alle Gläubiger endgültig und bedin- gungslos verzichtet. Als alle unterschrieben haben, konn- ten wir tief durchatmen. Das Festhalten an Geschäftsführer Christian Keller hat damals für viele Anfeindungen gesorgt. Wie hast du diese Zeit erlebt? Gab es Momente, an denen du hinschmeißen wolltest? Diese Zeit hat keinen Spaß gemacht. Man war es nicht ge- wohnt, beispielsweise im Lokal beschimpft oder auf offe- ner Straße angepöbelt zu werden. Es hat nur zwei Optionen gegeben: Man schmeißt hin oder man steht es durch. Hin- schmeißen war für mich keine Option. Je mehr Widerstand aufgekommen ist, umso mehr Ehrgeiz habe ich entwickelt, allen zu zeigen, dass es doch geht. Emotional hätte ich durchaus Lust gehabt hinzuschmeißen. Ich habe das alles in meiner Freizeit gemacht und nie einen Cent Geld dafür ge- nommen oder etwas abgerechnet. Es war mir wichtig, dass man mir nicht nachsagen kann, dass ich eigene wirtschaft- liche Interessen habe. Das Mammutprojekt war dieser Stadionbau, der in diesem Jahr das zehnjährige Jubiläum feiert. Welche Bedeutung hatte dies? Ohne das Stadion würde es den SSV Jahn wahrscheinlich nicht mehr geben. Umgekehrt muss man auch sagen, das Stadion allein macht es auch nicht aus, wie andere Beispie- le zeigen. Der Neubau des Jahnstadions war sozusagen die Eintrittskarte zum Profifußball. Das Alte war bis zu unserem Auszug 89 Jahre alt. Ein Besuch war mit einer Herausfor- derung verbunden. Die Toilettenanlagen waren eine Katas- trophe, der VIP-Bereich waren umfunktionierte Büro-Con- tainer und die Tribüne war noch aus Holz gebaut. Es war schlicht nicht mehr zeitgemäß. Da konnte man nichts wirk- lich vermarkten. "Als Unternehmer habe ich selbst von der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt profitiert. Wenn ich durch mein Engagement für den größten Fußballverein der Region etwas zurückgeben kann, ist mir das eine Herzensangelegenheit." Foto: Köglmeier 20 JAHNZEITAUSGABE JANUAR 2025Wie hast du die Spielzeit 2015/16 in der Regionalliga er- lebt? Wie groß war der Druck? Ja, der Druck war enorm. Wenn wir nach der Regionalliga- Saison 2015/16 nicht in die 3. Liga aufgestiegen wären, weiß ich nicht, wo der Zug hingefahren wäre. Gleich im ersten Jahr war die Neugier nach dem neuen Stadion da und viele wollten es sehen. Das hat uns in der Regional- ligasaison in gewisser Weise getragen. Wenn wir nicht auf- gestiegen wären, wäre das in der zweiten Saison zu großen Teilen weggefallen. Der Aufstieg hing am seidenen Faden. Wir sind erst durch ein spätes Tor in Fürth überhaupt in die Relegation gekommen. Auch das Derby gegen den direkten Konkurrenten Wacker Burghausen ein paar Wochen vorher ist mir im Gedächtnis, als Markus Palionis in der 77. Minu- te das entscheidende Tor geköpft hatte. Es waren Kleinig- keiten, die auch anders ausfallen hätten können. Hätte im Relegationsspiel gegen Wolfsburg II Jahn Keeper Philipp Pentke den Ball in der letzten Sekunde nicht noch gehalten, wer weiß, wie es dem SSV Jahn dann ginge. Der Aufstieg bedeutet sehr viel in der Historie. Dass es dann im Jahr drauf in der 3. Liga so weitergeht, war dann auch nicht zu planen, oder? Nein, das war nicht zu planen. Ziel war den Klassenerhalt zu schaffen. Wir waren total froh, in der 3. Liga zu spielen. Die Stadt war außer sich nach dem Aufstieg gegen Wolfsburg. Ganz Regensburg hat mitgefiebert und hat sich unglaublich gefreut. Es gab Autocorsos durch die Straßen und eine tolle Feier am Haidplatz. Das Ziel war damals erstmal in den Pro- fifußball zu kommen. Wir wissen alle, wie schwer es ist, in der 3. Liga zu bestehen, vielleicht sogar noch schwerer als in der 2. Liga. Es gibt viele Vereine, die das sogenannte „Ratten- rennen“ vorantreiben mit Kaderetats, die wesentlich größer sind, als wir ihn haben. Der Leistungsspagat ist allerdings auch größer geworden zwischen den Ligen. Damals konnten wir auf Anhieb in der Saison 2017/18 in der 2. Bundesliga Fünfter werden. Wenn man sich ansieht, welche Vereine mitt- lerweile in der 2. Bundesliga spielen, mit welchem Potenzial und welchen Möglichkeiten, muss man anerkennen, dass die 2. Liga unsere obere Grenze der Standortmöglichkeiten ist. Es ist eine Überperformance, jedes Jahr dort zu bestehen. Wie hast du dann den Durchmarsch in der 2. Bundesliga 2016/17 erlebt? Das war sensationell. Ich war in der Relegation in der Allianz Arena dabei. Es waren glaube ich rund 6.000 Regensburger mit dabei. Eine ganze rote Wand. Nach dem Spiel bin ich un- ten am Spielfeld gestanden und konnte gar nicht begreifen, was da passiert ist. Diese Euphorie auf den Rängen und in der Stadt war unfassbar. Die Feierlichkeiten danach habe ich leider nicht miterlebt. In der gleichen Nacht noch bin ich mit meiner Frau nach San Francisco in Urlaub geflogen. Während des Flugs habe ich immer mal wieder Nachrichten zur Feier in Regensburg gesehen, das war schon sensationell. Konntest Du in den Vereinigten Staaten durchatmen? Nein, ganz im Gegenteil. Während unserer USA-Reise ist ei- niges passiert in Regensburg. Wir sind in einem Wohnmobil auf unserer USA-Reise von San Francisco über Los Ange- les in den Grand Canyon gefahren. Ausgerechnet in diesem Bundesstaat hat meine SIM-Karte nicht funktioniert. Zuvor hatte ich noch mit Christian Keller telefoniert und den Auf- takt in die Zweitliga-Saison besprochen. Dann war das Netz für drei Tage weg. Als wir den Grand Canyon verlassen ha- ben und die Grenze nach Utah überquerten, begann mein Handy zu bimmeln. Heiko Herrlich hatte den SSV Jahn ver- lassen und ein zwielichtiger Investor hatte die Aktien von BTT erworben. Ich hatte aufgrund der Zeitverschiebung von neun Stunden nur ein begrenztes Zeitfenster für Telefonate gehabt. "Viel Beharrlichkeit, viel Geduld, Ehrlichkeit und Engagement, Empathie und auch ganz viel Humor sind erforderlich, um sich auf die Menschen einzulassen. Dieser ganzheitliche Ansatz hat auch beim SSV Jahn gut funktioniert." Foto: Gatzka 21 JAHNZEITAUSGABE JANUAR 2025Die Abwehr des Investors ist am Ende geglückt. Wie hat sich das zugetragen? Nach der sogenannten Korruptionsaffäre, die ich allerdings richtigerweise als Justizaffäre bezeichnen würde, wollten unsere Sponsoren und wir, dass Volker Tretzel vom BTT Bau- team Tretzel seine Aktienanteile von 90 Prozent abgibt. Wir haben ihm angeboten, ein Gutachten zu erstellen, um den Wert zu bestimmen. Wir wollten sie ihm abkaufen, auch wenn das für uns etwas komplizierter zu finanzieren war. Unsere Kanzlei hatte die Verträge unterschriftsreif aufge- setzt, die nach dem Wochenende hätten unterschrieben werden sollen. Herr Tretzel selbst saß in Untersuchungs- haft, von seinem Geschäftsführer erhielt ich dann einen Anruf, ich solle in sein Büro kommen. Dort angekommen saß Philipp Schober vor mir und hatte die Aktien gekauft, nachdem er von der Affäre in der Zeitung gelesen hatte. Dann war das Ganze in einer Art Schwebezustand. Es hatte sich rund um den SSV Jahn eine massive Allianz aller An- spruchsgruppen gebildet, die sich gemeinsam aufgelehnt und großen öffentlichen Druck aufgebaut hatte. Nachdem Schober aber die zweite Rate des Kaufpreises der Anteile nicht entrichten konnte, hat Volker Tretzel seine Anteile zu- rückgekauft. Nur so konnte der Einstieg des Investors ver- eitelt werden. Der komplette Verein und sein Umfeld haben zusammengearbeitet. Wie wichtig ist so die nachhaltige Konsolidierung mit einem stabilen Netzwerk sowie die gesellschaftliche Ver- ankerung für den heutigen Erfolg? Diese ist für den damaligen, für den heutigen und für den zukünftigen Erfolg des SSV Jahn essentiell. Es gibt in der Region aus geschichtlichen Gründen immer einen Vorbe- halt, die restliche Oberpfalz und Niederbayern gegen Re- gensburg. Es gab keine nennenswerte gemeinsame Platt- form. Was nun hier bei uns im Jahnstadion Regensburg an den Heimspieltagen stattfindet, ist ein großer Mehrwert für die ganze Region Ostbayern. Es gibt eine Plattform, wo man hingeht, wo man angesehen ist, wo man gesehen wird und wo man sich trifft. Das setzt voraus, dass der SSV Jahn und die Personen, die ihn in der Öffentlichkeit vertreten, auch in diesen Kreisen angesehen sind und für wirtschaftliche Kompetenz und Seriosität stehen. Diese Verbindung darf nicht abreißen. Das ehrenamtliche Engagement in den Gre- mien von Menschen aus der bürgerlichen Gesellschaft der Region ist eine wichtige Säule. Die zweite wichtige Säule sind die Fans. Zusammen tragen sie den SSV Jahn. Besonders die Initiative „Jahn Sozial: Brücken für Regens- burg“ war dir eine Herzensangelegenheit sowie das Pro- jekt „Jahn Vernissage“. Warum ist es für den SSV Jahn so wichtig, sich nicht nur als Fußballverein zu sehen? Der SSV Jahn veranstaltet nicht nur Fußballspiele, sondern weiß, dass sich so viele Menschen emotional darin wieder- finden. Der Verein kennt seine hohe soziale Verantwortung. Diese soziale Verantwortung kann sich nur in Richtung von Minderheiten und Benachteiligten richten. Ansonsten handelt man verantwortungslos, weil die Möglichkeiten zu Archivbilder 22 JAHNZEITAUSGABE JANUAR 2025helfen, vorhanden sind. Jeder Bürger, der über solche Mög- lichkeiten verfügt, sollte sich in die Gesellschaft einbringen und seine Pflichten wahrnehmen. Der SSV Jahn hat diese in einem hohen Ausmaß dank der medialen Aufmerksam- keit. Aufgrund der emotionalen Strahlkraft sehen wir uns verpflichtet uns einzubringen, um Behinderte oder Benach- teiligte mitzunehmen und zu fördern. Mit der Gründung des Vereins „Wir stehen auf e.V.“ hast Du Regensburger Sportvereine gegen Rechts versam- melt. Was möchtest du mit dieser erreichen? Ich war schon immer sehr politisch und auch sehr engagiert, Politik hat mein Leben immer begleitet. Ich merke, dass das, wovon man gedacht hat, dass das nicht mehr wieder- kommt, plötzlich wieder da ist. Ich war der Überzeugung, dass unsere aufgeklärte Gesellschaft immun ist gegen die Dämonen der Vergangenheit, die die Welt schon einmal in den Abgrund gestürzt haben. Wenn man genau hinschaut und geschichtsbewusst ist und Bilder von damals und heu- te vergleicht, wird einem übel. Es gibt ein Zitat unmittel- bar nach der Landtagswahl 2024 in Thüringen, das mir im Gedächtnis blieb: „Den größten Erfolg erzielten wir in Thü- ringen. Dort sind wir heute die wirklich ausschlaggebende Partei. Die Parteien in Thüringen, die bisher die Regierung bildeten, vermögen ohne unsere Mitwirkung keine Majori- tät aufzubringen.“ Das klingt wie ein Satz von Bernd Höcke, stammt aber vom 2. Februar 1930 von Adolf Hitler. Das ist sehr erschreckend. Mit der Initiative „Wir stehen auf e.V.“ wollen wir unseren Beitrag leisten, um junge Menschen, die nicht so nahe an der damaligen Zeit sind, aufzuklären. Viele junge Menschen sind nicht sensibel genug und wissen gar nicht genau, was sie da tun. Der geistige Nährboden dafür ist heute größer, als man angenommen hat. Das halte ich für sehr bedenklich. Wir dürfen jetzt nicht still sein, auch wenn man sich anschaut, was beispielsweise in der Ukrai- ne passiert. Kein Mensch hätte gedacht, dass es wieder in Europa einen Angriffskrieg gibt und die territoriale Integ- rität verletzt wird, dass in Amerika ein Donald Trump zum Präsidenten gewählt wird oder dass die AfD und das BSW bei uns so viele Stimmen bekommen. Das macht mir Angst. Die Gleichgültigkeit in der Bevölkerung besorgt mich. Ich will meinen Beitrag leisten, aufzuklären und zu vermitteln, dass Demokratie, Toleranz, Vielfalt und Rechtsstaatlichkeit keine Selbstverständlichkeit sind und dass man dafür et- was tun muss. Schauen wir kurz in die Gegenwart auf den Platz. Der SSV Jahn hatte in der Hinrunde 2024/25 zu kämpfen. Inwie- fern siehst du deinen SSV Jahn für solche sportlichen Pha- sen vorbereitet? Das muss man differenziert betrachten. Finanziell sind wir vorbereitet, weil wir solide gewirtschaftet und ein bisschen Speck auf den Rippen haben. Sportlich gesehen ist es eine schwierige Situation, weil wir nach einem Jahr in der 3. Liga sofort wieder aufgestiegen sind. Ich bin optimistisch, dass wir die Kurve kriegen und in der 2. Liga bleiben, was na- türlich schon sehr wichtig wäre. Man darf allerdings nicht vergessen, sollten wir wieder absteigen, fallen wir nicht in ein Loch ohne Boden, sondern sind nach wie vor auf unter- schiedlichen Ebenen solide aufgestellt. Wie bist du persönlich mit Krisen oder größeren Heraus- forderungen umgegangen? Zum einen habe ich in meiner Familie und meinem Beruf einen ganz großen Rückhalt. Zum anderen kommt eine ge- hörige Portion Sturheit dazu. Je größer die Herausforde- rung ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie annehme. Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann lasse ich nicht davon ab. Das ist nicht immer angenehm und tut manchmal weh. Der SSV Jahn ist ein großes Schiff und ein solches steuert man nicht vernünftig in die richtige Rich- tung durch hektische Kleinbewegungen. Was wird wichtig sein für eine positive Zukunft? Dass er den Weg weiter beschreitet, dass er seine Werte nicht verliert, dass er die Verankerung in der Regensburger Gesellschaft nicht aus den Augen verliert, dass sich das Management nicht verselbstständigt und die Gremien ver- nünftig, auch mit unternehmerischer Kompetenz, Erfahrung und Mut besetzt sind. Wie wäre dein Leben ohne den SSV Jahn verlaufen? Ein ganzes Stück langweiliger. "Was nun hier bei uns im Jahnstadion Regensburg an den Heimspieltagen stattfindet, ist ein großer Mehrwert für die ganze Region Ostbayern. Es gibt eine Plattform, wo man hingeht, wo man angesehen ist, wo man gesehen wird und wo man sich trifft. " 23 JAHNZEITAUSGABE DEZEMBER 2024Warum glaubst du, ist jetzt nach zehn Jahren zum Jahres- ende hin der richtige Zeitpunkt das Amt niederzulegen? Ich bin jetzt 71 Jahre alt. Vor fast zwei Jahren habe ich mich aus der Kanzlei zurückgezogen. Ich glaube ich bin alt genug, um mich zurückzuziehen. Des Weiteren will ich auch Platz machen, sodass andere nachwachsen können Die zehn Jahre wollte ich bewusst voll machen. Umso schöner, dass nach die- sen zehn Jahren der Wiederaufstieg geschafft wurde. Insofern war das eine gute Gelegenheit, ich bin ja auch zukünftig auf dem Rücksitz mit dabei. Man muss wissen, wann es gut ist. Oli Hein übernimmt künftig das Ruder. Wie siehst du sei- ne Person? Ich kenne Oli Hein seit seinem 17. Lebensjahr, das ist un- gefähr die Hälfte seines Lebens. Damals war er Jugendspie- ler in der Jahnschmiede. Ich habe Oli immer sehr geschätzt. Er hat alle persönlichen Voraussetzungen, um dieses Amt im Sinne der Werte des SSV Jahn gut auszufüllen. In den Bereichen der Lebenserfahrung und des Netzwerks gilt es für ihn, in das Amt hineinzuwachsen. In diesen Bereichen werden wir ihn alle unterstützen. Oli Hein ist eine ausge- zeichnete Wahl als Nachfolger. Aus welchem Holz muss ein Vorstandsvorsitzender des SSV Jahn Regensburg geschnitzt sein? Aus hartem Holz aber mit Empathie, Ehrgeiz, Fleiß, Geduld und ganz viel Humor. Wofür hast du jetzt endlich mehr Zeit nach dem Jahres- wechsel? Ich bin ein leidenschaftlicher Golfspieler, fahre gerne mit dem Fahrrad und im Winter gerne Ski. Ich habe also mehr Zeit für Sport und für Freizeit, aber natürlich auch für meine Familie und für meine Enkelkinder. Mir ist bisher noch keine Sekunde langweilig gewesen in meinem Leben und bin mir sicher, daran wird sich nichts ändern. ag 24 JAHNZEITAUSGABE JANUAR 2025WWW.WIRSTEHENAUF.DE WEB IG REGENSBURGER SPORTVEREINE FÜR VIELFALT, MENSCHLICHKEIT & INKLUSIONHELLO seitenwind liefert Kommunikation & Design, Marke & Branding und Digital Services. Mit fachlicher Expertise, langjähriger Erfahrung und ausgeprägter Intuition. Für die nächste Etappe im digitalen Zeitalter. Sponsor des SSV Jahn Regensburg seitenwind.comGarantiert 30 % günstiger als am Kiosk Ihr Lesezirkel Regensburg Zeitschriften mieten Sie beim Lesezirkel clever und günstig! 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JAHN STROM – DER TARIF FÜR ECHTE JAHNFANS Heimtrikot oder 50 € Gutschein für den Jahn Fanshop gratis 1 € Bonus pro Punkt Exklusive Fanaktionen 100% Ökostrom aus RegensburgAlles rund um den Verein DAS IST BEIM Der SSV Jahn nutzt die Winterpause, um seinen Kader weiter zu optimieren. Mit Sargis Adamyan (31) wird die Offensive mit einem ehemaligen Jahn Profi verstärkt. Der Armenier war bereits in den Zweitliga-Spielzeiten von 2017 bis 2019 in Regensburg unter Vertrag (69 Spiele, 20 Tore, 17 Vorlagen) und wird nun bis Saisonende von Liga- konkurrent 1. FC Köln ausgeliehen. Der 31-jährige Rechtsfuß bringt eine Menge Erfahrung mit: Für den SSV Jahn Regensburg, die TSG Hoffenheim und den 1. FC Köln hat Sargis Adamyan insgesamt 90 Erstliga-Spiele (10 Tore, 10 Assists) und 72 Zweitliga-Spiele (20 Tore, 15 Assists) absolviert. Außerdem stand er in 10 Partien in der Europa League und Conference League (3 Tore) auf dem Platz. Adamyan, der im armenischen Yerevan geboren ist, war zudem ein halbes Jahr an den FC Brügge ausgeliehen, wo er in der ersten belgischen Liga in neun Partien fünf Tore erzielte.hl Der SSV Jahn hat einen neuen Linksverteidiger gefunden und kann damit insgesamt drei Winter-Neuzugänge be- kannt geben: Tim Handwerker war zuletzt für den 1. FC Nürnberg aktiv und stand bereits beim Trainingsauftakt in die Wintervorbereitung auf dem Trainingsplatz am Kaul- bachweg. Handwerker wurde in Bergisch Gladbach geboren und durchlief die Jugendmannschaften des 1. FC Köln, wo er 2017 auch sein Profidebüt in der 1. Bundesliga feierte. Nach einer Leihstation beim FC Groningen in der Eredivisie wech- selte er 2019 schließlich zum 1. FC Nürnberg. Insgesamt hat Handwerker 114 Zweitliga-Spiele und 11 Bundesliga- Spiele in seiner Karriere absolviert. Der 26-Jährige war im Dezember nach seinem Kreuzbandriss wieder vollumfäng- lich ins Mannschaftstraining beim 1. FC Nürnberg zurück- gekehrt, für einen Einsatz hat es deshalb in der laufenden Saison noch nicht gereicht. hl Offensivspieler Dominik Kother verlässt den SSV Jahn Regensburg und schließt sich der SG Dynamo Dresden an. Der 24-Jährige war im Sommer 2023 in die Dom- stadt gewechselt und besaß ursprünglich einen Vertrag bis 30.06.2025. Kurz nach dem Trainingsauftakt in die Wintervorberei- tung wechselt Jahn Offensivspieler Dominik Kother zur SG Dynamo Dresden in die 3. Liga. Im Sommer 2023 kam er von seinem Jugendclub Karlsruher SC nach Regens- burg. In seinen wettbewerbsübergreifenden 59 Einsätzen für die Jahnelf gelangen Kother 14 Tore sowie 16 Vorla- gen. Unvergessen bleiben seine zwei Treffer in der Rele- gation 2024. hl Sargis Adamyan schließt sich per Leihe dem SSV Jahn an Ein Mann für links: SSV Jahn verpflichtet Tim Handwerker Dominik Kother wechselt zu Dynamo Dresden 28 JAHNZEITAUSGABE JANUAR 2025 Foto: KöglmeierDer 23-jährige Mittelfeldspieler Anssi Suhonen wechselt auf Leihbasis vom Hamburger SV nach Regensburg. Beim SSV Jahn unterschreibt der finnische Nationalspieler ei- nen Vertrag bis zum 30. Juni 2025. Suhonen wurde im finnischen Järvenpää geboren und war 2017 im Alter von 16 Jahren von seinem Jugendverein Kä- pylän Pallo in den Nachwuchs des Hamburger SV gewech- selt. Nach mehreren Jahren in der Junioren-Bundesliga de- bütierte er 2021 in der zweiten Bundesliga. In insgesamt 48 Zweitliga-Spielen im Trikot des HSV erzielte der Mittel- feldspieler bisher zwei Tore – beide ausgerechnet gegen den SSV Jahn, jeweils im Hin- und Rückspiel der Saison 2021/22. In der laufenden Spielzeit 2024/25 kam Suhonen bislang ausschließlich bei der Reserve in der Regionalliga zum Einsatz (zwölf Spiele, acht Scorerpunkte). Im letzten Zweitliga-Rückrundenspiel des HSV gegen Fürth wurde er eingewechselt und bereitete noch ein Tor vor. hl Der SSV Jahn kann mit Frederic Ananou einen weite- ren Winterneuzugang für sich gewinnen. Der 27-jährige Rechtsverteidiger war zuletzt beim belgischen Erstligis- ten VV St. Truiden aktiv und unterschreibt in Regensburg einen Vertrag bis Saisonende. Der in München geborene Deutsch-Togolese startete seine Karriere im Nachwuchs des 1. FC Köln. Dort machte der De- fensivspezialist schon früh in den Junioren-Bundesligen auf sich aufmerksam, sodass 2016 ein Wechsel zu Roda Kerkra- de zustande kam. Anschließend schloss er sich 2018 dem FC Ingolstadt 04 an und sammelte erstmals Zweit- und Drittli- ga-Erfahrungen. Weitere Stationen waren der SC Paderborn 07 (2020 – 2022) und Hansa Rostock (2022/23). Zuletzt war der Verteidiger beim VV St. Truiden in der belgischen ersten Liga aktiv. Insgesamt kommt Ananou auf 59 Zweitligaspie- le, 29 Spiele in der Eredivisie in den Niederlanden und 18 Spiele in der Jupiler Pro League in Belgien. hl In gemeinsamer Absprache haben der SSV Jahn und Man- sour Ouro-Tagba entschieden, die Leihe vorzeitig zu been- den. Damit kehrt der 20-jährige Angreifer zum 1. FC Köln zurück. Für den SSV Jahn kam Ouro-Tagba insgesamt zehn Mal zum Einsatz. Mansour Ouro-Tagba hat im Trikot des SSV Jahn sein Zweit- liga-Debüt gefeiert. Er selbst sagt zum Ende der Leihe: „Es war eine lehrreiche Zeit in Regensburg und ich habe mich vom ersten Tag willkommen gefühlt, dafür möchte ich mich bei meinen Teamkollegen, dem Trainer- und Betreuerteam und allen weiteren Mitarbeitern bedanken. Für mich ist aber nun der Moment gekommen, wieder mehr Spielpraxis zu bekommen und mich neu zu orientieren.” ag SSV Jahn Regensburg leiht Anssi Suhonen aus SSV Jahn sichert sich die Dienste von Frederic Ananou Mansour Ouro-Tagba kehrt vorzeitig zum 1. FC Köln zurück 29 JAHNZEITAUSGABE JANUAR 2025 Foto: KöglmeierNext >