< Previousder Jetzt für Dein Feriencamp anmelden Sommer Herbst 28.–29.10.2024 TSV Nittenau 28.–30.10.2024 Clermont-Ferrand-Halle 29.–31.10.2024 DJK Straßkirchen 29.–31.10.2024 SV Sandharlanden 12.–14.08.2024 TSV Bernhardswald 12.–14.08.2024 TV Hemau 12.–14.08.2024 DJK Neustadt/Waldnaab 13.–15.08.2024 SV Trisching Rottendorf 13.–15.08.2024 SF Weidenthal-Guteneck 19.–21.08.2024 SV Thurmansbang 19.–21.08.2024 Kaulbachweg 20.–22.08.2024 SV Arnbruck 20.–22.08.2024 SV Haibach 20.–22.08.2024 SV Leonberg 26.–28.08.2024 SV Kelheimwinzer 26.–28.08.2024 DJK Breitenberg 26.–28.08.2024 Mädchencamp Kaulbachweg 26.–27.08.2024 Kaulbachweg Torhüter 27.–29.08.2024 Ulrichshof 27.–29.08.2024 TSV Falkenstein 02.–04.09.2024 SV Kirchberg im Wald 02.–04.09.2024 Freier TuS Regensburg 02.–04.09.2024 Regensburger Domspatzen 03.–05.09.2024 Kaulbachweg 03.–05.09.2024 SV Hadrian Hienheim 03.–05.09.2024 SpVgg Pirk jahn-fussballschule.de Informationen & Anmeldung unter Jetzt dabei sein AUSGABE AUGUST 2024JAHNZEIT / Transportverpackung / Fixierverpackung / Füllstoffe aus Papier / Archivsysteme aus Karton Clevere Lösungen für Versand und Verpackung your progress in packaging. PROGRESS-PACKAGING.COM Ein Beispiel unserer zahlreichen Verpackungslösungen mit patentiertem Aufreißfaden und intelligentem Selbstklebeverschluss22 Die Jahn Neuzugänge im PortraitFoto: Gatzka Neue Gesichter beim SSV Jahn: In den kommenden beiden Ausgaben stellt die Jahnzeit-Redaktion Euch die Neuzugänge der Jahnelf vor. Den Anfang machen in dieser Ausgabe Torhüter Julian Pollersbeck, Innenverteidiger Louis Breunig, Außenverteidiger Nico Ochojski und Mittelfeldspieler Sebastian Ernst. Was sie bisher erlebt haben und wie sie zum SSV Jahn gekommen sind, erfahrt Ihr auf den folgenden Seiten. Viel Spaß beim Lesen! 23Julian Pollersbeck im Portrait ZURÜCK ZU ALTER STÄRKE? Die Reise begann bei der DJK Emmerting, ging über den Hamburger SV bis zu Olympique Lyon und führte ihn schließlich zum SSV Jahn: Julian Pollersbeck hat in seinen 29 Lebensjahren schon so einiges erlebt. Der U21-Europa- meister von 2017 will nun neu angreifen und kehrt zudem in seine Heimat zurück. Hechten, dreckig werden und die Bälle aus dem Winkel kratzen: Deshalb ist der mittlerweile 29-jährige Julian Pol- lersbeck Torhüter geworden und das, obwohl die Karriere zunächst als Feldspieler begann. Die Lust, Torhüter zu wer- den, war auch schon als kleiner Junge vorhanden, doch weil der Sohn des Trainers im Kasten stand, musste Pollersbeck weiter auf dem Feld spielen. “Nur gegen die starken Gegner durfte ich ins Tor und da haben wir meistens die Hucke voll bekommen”, scherzte er heute. Über seinen Onkel entstand der Kontakt zu Wacker Burghausen, die für die U17 einen Torwart suchten. Vier Jahre konnte er dort seiner Passion nachgehen. Zeitgleich spielte er weiterhin leidenschaftlich Tennis. In seinem Heimatdorf Emmerting ergab sich zu dieser Zeit eine Tennismannschaft, in der alle seine Freunde spiel- ten und auch der junge Pollersbeck wollte dabei sein. Unter der Anleitung seines Vaters, der selbst Tennistrainer war, meldeten sich an. Auf das NLZ von Wacker Burghausen hatte er zu dieser Zeit keine Lust mehr. Statt eine halbe Stunde mit dem Fahrrad nach Burghausen, spielte er lieber mit seinen besten Freunden Tennis. So schien der Weg von Pollersbeck im Fußball beinahe beendet, zudem er zur U15 zurück zur DJK Emmerting ging. Immer wieder schwankte seine Position vom Feldspieler zum Torhüter, bis sich der A-Jugendtorhüter das Kreuzband riss. Das bedeutete für Pollersbeck ein Wo- chenende mit Sport pur. Torhüter der B-Jugend, Torhüter der A-Jugend und noch beim Tennis aktiv. “Das fand ich damals überragend. Samstag Vormittags Tennis, nachmittags Spiel der B-Jugend und am Sonntag bei der A-Jugend im Kasten”, erzählt er. Zur U17 suchte erneut Wacker Burghausen einen Torhüter. Obwohl sie einer Rückkehr nicht vollkommen wohl- gesinnt gegenüberstanden, war U17-Trainer Franz Berger von seinen Qualitäten überzeugt. Ab dann lag der volle Fokus auf dem Fußball und den vielen Facetten des Torwartspiels. Sven Höh als großer Förderer Dass Julian Pollersbeck als Torhüter ein immenses Talent be- saß, blieb auch in Burghausen nicht unentdeckt. Der damalige NLZ-Leiter von Greuther Fürth, Konrad Fünfstück, hatte das Emmertinger Talent auf der Liste. Da der heutige National- trainer Lichtensteins die Nachwuchsabteilung des 1. FC Kai- serslautern übernahm und weiterhin Pollersbeck unbedingt haben wollte, stellte er den Kontakt wieder her. Gemeinsam mit dem damals verantwortlichen Torwarttrainer Sven Höh trafen sie sich zu einem Gespräch – hier in Regensburg. Über- zeugt vom Schritt weg von der Heimat, wechselte der damals 19-Jährige in die Pfalz. “Es war schon eine große Umstellung. Ich bin fast jede Woche heimgefahren”, gibt Pollersbeck zu. An seiner Seite war stets der heutige HSV-Torwarttrainer Sven Höh, der sich um den Jungen aus Oberbayern kümmerte und ihn bei allen Fragen unterstützte. „An einem Morgen sollte ich ihm mein typisches Frühstück mitbringen und zeigen, was ich alles esse“, erzählte Pollersbeck: „Damals war mir noch nicht klar, welche Rolle Ernährung spielt.“ Und so brachte er das Frühstück mit, das er auch noch so aus seiner Heimat kann- te. Butter, Brezen und Streichwurst. Da fiel Sven Höh aus allen Wolken und schulte den damals 19-Jährigen in Sachen Sport- ernährung. Seitdem gibt es im Hause Pollersbeck Rührei mit Avocado, Süßkartoffel und Feta. Nicht nur deshalb hat Höh ei- nen solchen Stellenwert in Pollersbeck’s Entwicklung genom- men. „Ohne ihn wäre ich nicht zu den Profis gekommen. Er hat immer an mich geglaubt und mich gefördert“, sagt der jetzige Jahn Profi über seinen alten Lehrmeister. Trotz aller Umstände hat er sich an die neue Situation schnell gewöhnt. In der Re- gionalliga Südwest bot er ansprechende Leistungen an und qualifizierte sich für höhere Aufgaben. In die Zweitliga-Saison 2016/17 ging der junge Keeper als Nummer 2, hinter Ex-Jahn Schlussmann André Weis. Eigentlich sollte Pollersbeck wieder in die zweite Mannschaft zurück, damit er sich dort weiterent- wickeln konnte, doch dann handelte sich Stammkeeper Weis am 4. Spieltag gegen den SV Sandhausen eine Rote Karte ein. Fortan übernahm der 22-Jährige und konnte nicht mehr ver- drängt werden. Moderner Keeper und U21-Europameister Vom Wurf ins kalte Wasser ließ sich Jahn Neuzugang Julian Pollersbeck nicht beirren. Er verhalf dem damals straucheln- den 1. FCK zu einer Siegesserie und spielte sich so auch in den Fokus der U21-Nationalmannschaft. Unter dem heutigen HSV-Sportdirektor Stefan Kuntz debütierte Pollersbeck 2016 im Freundschaftsspiel gegen die Türkei. Gegentore gab es in diesem Spiel keine. Bekannt wurde der Schlussmann auch für seine spielerischen Qualitäten, die besonders im modernen Fußball immer gefragter wurden. Vermutlich kommt das aus seiner bewegten Jugend, in der er immer wieder auch als Feld- spieler geschult wurde. Diese Qualitäten sowie seine Ruhe und Gelassenheit entschieden die Frage, wer als Stammtorhü- ter in die U21-Europameisterschaft 2017 gehen soll. Das soll- te sich auszahlen: Pollersbeck wurde zum besten Torhüter des Turniers gewählt und Deutschland sicherte sich, auch dank seiner Rettungstaten, den EM-Titel. Im Hintergrund lief außer- dem ein Poker um die Zukunft des U21-Nationalkeepers. 24 JAHNZEITAUSGABE AUGUST 2024"Diese Erfahrungen zu machen ist vieles wert & haben mich als Mensch wachsen lassen." Auf und ab Der Hamburger SV bemühte sich im Sommer 2017 erfolgreich um die Dienste von Pollersbeck, der dazu sagte: “Es war keine schwere Entscheidung. Ich habe in Kaiserslautern viele Freun- de gefunden, aber die Möglichkeit, bei einem solchen Verein zu spielen, gibt es nicht oft.” Zu Beginn der Saison 2017/18 musste er sich noch hinter Christian Mathenia anstellen. Mit dem Trai- nerwechsel hinzu Christian Titz erhielt er einen Förderer, der besonders die spielerischen Qualitäten schätzte. Doch auch Pollersbeck konnte den Abstieg des HSV nicht mehr verhin- dern. “Es war keine leichte Zeit und es war nicht einfach, mental damit umzugehen”, erklärt Pollersbeck: “Diese Erfahrungen zu machen ist trotzdem vieles wert und haben mich als Mensch wachsen lassen.” In der 2. Bundesliga gab es ein weiteres Erleb- nis mit dem SSV Jahn. Am 23. September gewann die Jahnelf sensationell mit 5:0 gegen den ehemaligen Bundesliga-Dino. “Ich war selbst zu diesem Zeitpunkt mit meinen 22 Jahren noch nicht in der Lage, die vielen Dinge, die auf mich einprasselten, zu verarbeiten und mich nur auf den Sport zu fokussieren.” Die Zeit in Hamburg möchte er dennoch nicht missen und bereut es keinesfalls. “Es bleibt auch sehr viel Positives.” Nicht zu verges- sen: Pollersbeck lernte in Hamburg seine Frau Julie kennen und das bleibt für ihn bis heute “das Schönste überhaupt”. Sportlich wagte der Keeper dann 2020/21 den Neuanfang im Ausland. Er wechselte zu Olympique Lyon. Damit teilte er sich fortan die Kabine unter anderem mit Alexandre Lacazette, Memphis Depay oder auch Weltmeister Jerome Boateng. “Das war schon wild, auf einmal neben solchen Persönlichkeiten zu sitzen”, erinnert er sich. Er gewöhnte sich daran und merkte schnell, dass auch solche Stars nur normale Menschen sind. Das Niveau hob sich auf ein Spitzenlevel, an Stammkeeper An- thony Lopes kam Pollersbeck aber nicht vorbei. Lediglich im französischen Pokal stand er zwischen die Pfosten und führte OL bis ins Viertelfinale. Ein besonderer Höhepunkt war für ihn das Viertelfinale in der Europa League gegen den Premier- ligist West Ham United. Weil Lopes angeschlagen pausieren musste, stand Pollersbeck zwischen den Pfosten. Am klaren 0:3 konnte er nichts ändern, zu dominant traten die Hammers auf. Nachdem ihm zwar mehr Einsätze versprochen worden waren, wollte er einfach wieder regelmäßig spielen und ver- ließ Frankreich nach ebenfalls durchwachsener Leihe beim FC Lorient, 2023/24 Richtung Magdeburg. Eine Verletzungsmise- re brachte ihn hier aus dem Rhythmus und ließ einen wahren Kampf um die Nummer 1 kaum zu. Als die Elbstädter dann nicht mehr weiter mit ihm planten, kam der SSV Jahn ins Spiel. Sofort überzeugt von der Idee und dem Verein will er nun an alte Zeiten anknüpfen. Das gelang in Regensburg bekanntlich schon dem ein oder anderen. ag Foto: Sebastian Widmann/DFL JAHNZEITAUSGABE AUGUST 2024 25Foto: Köglmeier Louis Breunig im Portrait STARKE VERBINDUNG Louis Breunig ist kein Neuer. Er hat bewiesen, was er zu leisten im Stande ist. Trotzdem besitzt er noch eine Menge Potenzial. Im 20-jährigen Innenverteidiger steckt ein Fuß- baller-Gen. Er ist das Sandwichkind einer fußballverrück- ten Familie. Im direkten Duell gegen seinen älteren Bruder Maximilian, der im Sommer 2024 in die Bundesliga zum 1. FC Heidenheim wechselte, schenkte er dem Stürmer kei- nen Zentimeter. Geboren und aufgewachsen ist Louis im Umkreis der fränki- schen Weinmetropole Würzburg. Der Fußball wurde ihm qua- si in die Wiege gelegt. Sein Papa war selbst aktiv und auch sein Bruder fing früh mit dem Sport an. “Ich war wirklich sehr früh schon am Fußballplatz dabei. Ab und zu durfte ich auch selbst mit kicken”, erzählt Louis. So verbrachte er seine kom- plette Kindheit auf dem Fußballplatz. Der Schritt in den Ver- einsfußball war so naheliegend. Beim SV Theilheim begann seine Reise in den Profifußball. Nur 20 Minuten mit dem Auto waren es nach Würzburg, so wagte der heutige Jahn Innen- verteidiger den Schritt zum Würzburger FV 04, die mit der ersten Herrenmannschaft in der Bayernliga aktiv sind. Weil er sich auch dort ordentlich angestellte, ging es wenig später zum zweiten Würzburger Verein – den Kickers. Dem Ruf in ein Nachwuchsleistungszentrum folgte Breunig dann zur U12 von Greuther Fürth. Zwei Jahre früher machte diesen Schritt auch sein drei Jahre älterer Bruder und auch mit der anschließen- den Rückkehr zu den Würzburger Kickers überschneiden sich die Lebensläufe. Nach drei Spielzeiten war für Louis 2018/19 dieser Wegabschnitt wieder beendet und eine Rückkehr zu den Würzburger Kickers folgte. Seinen Bruder Maximilian ver- passte er allerdings, da dieser zum FC Ingolstadt wechselte. Erste Schritte bei den Profi mit seinem Bruder Louis entwickelte sich bei den Kickers stetig weiter und rückte in den je höheren Jahrgang auf. “Die Freude war bei mir riesig, als ich hörte, dass ich dann zu den Profis aufrücken durfte”, sagt er selbst. Als jüngerer U19-Jahrgang zog der damalige Trainer Torsten Ziegner den Verteidiger in den Drittliga-Kader. “Er hat auf mich gebaut und mich einfach reingeschmissen”, erinnert sich Louis sich an die Zeit. Auch sein Bruder Maxi- milian kehrte nach einer Leih-Saison beim österreichischen Erstligisten Admira Wacker zurück in seine Heimat. Erstmals teilten sich der 18-jährige Louis und der 21-jährige Maximi- lian die Umkleidekabine und spielten in einer Mannschaft. “Es Foto: Sebastian Widmann/DFL 26 JAHNZEITAUSGABE AUGUST 2024Foto: Köglmeier war wirklich eine tolle Zeit, wir sind gemeinsam jeden Tag zum Training gefahren und haben uns extrem viel ausgetauscht”, erzählt Louis. Auf die ersten gemeinsamen Einsätze mussten sie sich aber noch gedulden. An den ersten fünf Spieltagen der Saison 2021/21 blieb der damals 18-Jährige noch ohne Ein- satz. Doch nach einem eher holprigen Saisonstart der Würz- burger rutschte Louis Breunig im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken erstmals gleich in die Startformation. Zwar konn- te auch er nicht den späten Ausgleich durch Ex-Jahn Spieler Minos Gouras verhindern, jedoch spielte er sich für die nächs- ten fünf Spiele auf der Linksverteidigerpostition fest. Nach der 0:4-Niederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden musste Louis leider vorerst wieder auf der Bank Platz nehmen. Auch in dieser Phase verpassten sich die beiden Breunigs knapp. Sein älterer Bruder fiel mit einer muskulären Verletzung aus. Am 16. Januar 2022 sollte es dann soweit sein: Gegen den SC Verl beorderte Ziegner-Nachfolger Danny Schwarz die bei- den Geschwister in die Startformation. “Wir haben eine starke Verbindung. Wegen ihm und meinem Vater habe ich damals mit dem Fußball angefangen und mir einiges abgeschaut”, schwelgt Louis in Erinnerung: “Etwas ganz besonderes!”. Doch auch die beiden Gebrüder Breunig konnten den Abstieg der Würzburger Kickers nicht verhindern. Neuanfang beim 1. FC Nürnberg Louis Breunig besaß für die Regionalliga keinen Vertrag mehr und musste sich neu ausrichten. Beim 1. FC Nürnberg bekam er eine Perspektive aufgezeigt und sollte sich in der Profiab- teilung weiterentwickeln. Sein Bruder suchte ebenfalls eine neue Herausforderung und ging zum SC Freiburg. Mächtig stolz dürfte der Vater auf seine beiden Schützlinge sein und auch der Dritte im Bunde, Luca Breunig, eifert seinen älteren Brüdern nach. Der 18-Jährige läuft erstmals im Herrenbereich für den Würzburger FV 04 in der Bayernliga Nord auf und trifft dabei auch auf den SSV Jahn II. “Meine Mama ist sehr froh, wenn wir am Tisch einmal nicht über Fußball reden”, scherzt Louis. Viel ausgetauscht über diesen Sport haben sie sich schon immer. Auch heute stehen sie in regelmäßigem Kon- takt. Beim traditionsreichen “Club” war Louis erstmals auf sich allein gestellt. “Es war ein großer Schritt für mich”, gibt er zu. Beim 1. FC Nürnberg hatte er nicht nur mit einem hoch emotionalen Umfeld zu tun, sondern teile sich auch die Ka- bine mit Spielern wie Christoph Schindler, der beinahe 100 Premier-League-Spiele auf dem Buckel hat, oder Johannes Geis, der in der Champions League zu Einsätzen kam. Von solchen Persönlichkeiten und Profis konnte sich Louis Breu- nig einiges abschauen und lernte mit jeder Trainingseinheit. Zwar konnte er sich nicht langfristig durchsetzen, sein Debüt in der 2. Bundesliga feierte er trotzdem. Beim 2:1-Sieg gegen den SC Paderborn wirkte Louis Breunig für eine halbe Stunde mit. Trotz regelmäßiger Spielzeit in der Regionalliga wollte er eine Veränderung. Der Schritt zum SSV Jahn Regensburg über eine Einjahres-Leihe war ein passendes Modell für ihn. In der Oberpfälzer Domstadt angekommen setzte er prompt Akzente und meldete sich mit ordentlichen Leistungen im Kampf um die Startelf an. Im ersten Saisonspiel gegen die SpVgg Unter- haching (1:1) noch ohne Einsatz, kam Cheftrainer Joe Enochs anschließend kaum um Louis Breunig herum. “Das habe ich mir so natürlich vor der Saison so gewünscht, damit gerechnet habe ich in der Form aber nicht. Als junger Innenverteidiger ist es noch einmal schwerer, Fuß zu fassen”, erklärt Louis. Die Chance, die ihm geboten wurde, hat er stets versucht best- möglich zu nutzen. Am Ende zahlte sich diese Einstellung aus. Mit konstanter Spielzeit und dem konstruktiven Input von Joe Enochs ging die Entwicklung von Louis Breunig in dieser Dritt- liga-Spielzeit, die am Ende mit dem Aufstieg in die 2. Bundes- liga belohnt wurde, steil bergauf. Persönlicher Höhepunkt und enorme Vorfreude Es ist der 16. März 2024. Ein bescheidener Tag für jeden Jahnfan. Beim Tabellenletzten der 3. Liga, dem VfB Lübeck, präsentiert sich die Jahnelf wie kaum ein anderes Mal in dieser Saison. Mit 0:1 verliert man im hohen Norden und muss die bittere Rückreise nach Regensburg ohne Punkte antreten. “Ich haderte noch mit der Leistung und der Nie- derlage, als Achim Beierlorzer auf mich zukam und mir die Nachricht übermittelte”, erzählt Louis. Und diese Nachricht hatte es in sich: U20-Nationaltrainer Hannes Wolf nomi- nierte den 20-jährigen Jahn Verteidiger für die deutsche Junioren-Nationalmannschaft für die Testspiele gegen Frankreich im spanischen Valencia. So blieb nicht viel Zeit für Louis, seine Koffer zu packen und abzureisen. “Die bei- den Spiele für das eigene Land zu starten waren absolute Höhepunkte und machen mich bis heute stolz.” Sie waren der Lohn für die starken Leistungen beim SSV Jahn. Vor dem Saisonstart brennt Louis Breunig darauf, diese auch eine Liga höher zu bestätigen. Zu einem Wiedersehen mit sei- nem Bruder Maximilian kam es außerdem auch. Im Hinspiel gegen den SC Freiburg II standen sie sich 90 Minuten im direkten Duell gegenüber. Bleibt abzuwarten, wann sie sich das nächste Mal treffen.ag "Wir haben eine starke Verbindung. Wegen ihm und meinem Vater habe ich damals mit dem Fußball angefangen " 27 JAHNZEITAUSGABE AUGUST 2024Der Weg schien beendet. Zu klein und schmächtig war der 13-Jährige Nico Ochojski in den Augen des amtierenden Deutschen Meisters Bayer 04 Leverkusen. Der Austritt aus dem Nachwuchsleistungszentrum brachte ihn zurück nach Hause, zum FC Hennef 05. Mit unbändigem Glauben und der liebevollen Kritik des Vaters kämpfte sich der Neuzu- gang des SSV Jahn zurück – und sollte sich über den SC Verl in die 2. Bundesliga kämpfen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Als 3-Jähriger begleitete Nico Ochojski seinen älteren Bruder eines Tages zum Fuß- balltraining. Sofort merkte er die besondere Verbindung zwischen ihm und dem runden Leder. Er entwickelte ein Ballgefühl, das für einen 3-Jährigen außergewöhnlich war. Während sein Bruder bereits im Verein spielte und trainier- te, war Nico noch stiller Beobachter. Doch seine Technik und sein Können am Ball fielen dem Trainer seines Bruders sofort auf. Er animierte die Eltern, den jungen Ochojski ebenfalls ins Training zu schicken. Fünf Jahre älter waren seine Team- kollegen zu diesem Zeitpunkt. Das fiel nicht sonderlich auf. Schnell fand er Anschluss in der Mannschaft seines Bruders. Er ist nicht abgefallen, er ist aufgefallen. Geboren wurde Ochojski in St. Augustin in Nordrhein-Westfalen, die für ihre vielen Ortschaften entlang des Flusses Sieg bekannt ist. In einem dieser 100 Dörfer entdeckte er seine Liebe für den Fußball und machte früh den FC Hennef 05 auf sich aufmerk- sam. Der Oberligist lotste ihn mit 7 Jahren in seinen Nach- wuchs, wo er genau da weitermachte, wo er bei seinem Hei- matverein aufhörte. Talent wurde früh erkannt Leistungsvergleiche gegen die ambitionierten Leistungszen- tren der Region waren Highlights für Ochojski. In den Spielen gegen den 1. FC Köln oder Bayer 04 Leverkusen wusste er zu überzeugen, weckte das Interesse der Akademien und so luden beide Vereine den talentierten Techniker zum Probe- training ein. So war sich der Effzeh nach einem Training noch nicht schlüssig und wollte ein weiteres Vorspielen sehen, überzeugte Ochojski die Verantwortlichen von Bayer 04 auf Anhieb. “Das hat mir sofort ein gutes Gefühl vermittelt, das ist mir bei einer solchen Entscheidung sehr wichtig”, erinnert sich der vielseitige Außenverteidiger heute. Die Zeit in der Akademie des amtierenden Deutschen Meisters sollte aller- dings nicht lange währen. „Ich kann die Entscheidung nachvollziehen und verstehen”, sagte er selbst dazu. Nach zwei Spielzeiten in Leverkusen musste er gehen. Zu klein und schmächtig war der damals 13-Jährige für die Ansprüche von Bayer 04. So suchte Ochoj- ski sein Glück woanders. Zurück in seiner Heimat spielte er für den Bonner SC und wieder für den FC Hennef 05, wo sei- ne Reise begann und sich sein vorzeitiges Ende vom Traum “Profifußball” abzuzeichnen schien. “Viele Menschen haben es mir nicht mehr zugetraut, aber ich habe nie aufgehört, an mich zu glauben." Nutzte die Chance Mit Alemannia Aachen klopfte ein Nachwuchsleistungs- zentrum an. Die Tore zum Profi-Fußball öffneten sich damit wieder einen Spalt und Nico Ochojski war bereit, sie mit all seiner Kraft aufzustoßen. Doch es war eine harte Zeit, beson- ders die Distanz zu seinem Wohnort machte ihm und seiner Familie zu schaffen. 200 Kilometer musste er für eine Trai- ningseinheit zurücklegen, vier davon pro Woche und am Wo- chenende war Spieltag. Ohne seine Mutter und seinen Vater hätte Nico Ochojski das nicht bewältigen können und spürt immer noch große Dankbarkeit: „Meine Eltern haben mich geprägt und immer unterstützt. Sie haben mich überall hin- gefahren, wenn es nötig war. Ihnen verdanke ich alles.” Für die Fahrten zum Fußball verschoben sie ihre Arbeitszeiten oder mussten sich frei nehmen, alles für den Traum des Soh- nes: "Wir tauschen uns täglich aus. Meine Familie begleitet mich immer auf meinem Weg.” Bei Alemannia Aachen entwi- ckelte sich Ochojski, der dort seinen großen Spaß am Fußball wiederfand, zum Kapitän und Führungsspieler. Drei Jahre blieb er beim Aachener Turn- und Sportverein Alemannia, bevor er eine neue Herausforderung suchen wollte. Im Hinterkopf blieb immer der Traum vom Profifuß- ball. Mit einem Wechsel zu Fortuna Köln spielte er für eine Spielzeit in der Junioren-Bundesliga, der höchsten Klasse in seinem Jahrgang. Auch dort ging er als Kapitän voran und empfahl sich für höhere Aufgaben. Belohnt wurde Ochojski am letzten Spieltag der Drittliga-Saison 2018/19. Zwar war die Fortuna als Tabellenvorletzter bereits abgestiegen, al- lerdings sammelte der 20-Jährige über 67 Minuten wichtige Erfahrung auf Profi-Niveau. “Über all die Zeit war mein Vater mein wohl größter Kritiker. Er verfolgte jedes Spiel und gab mir nach jedem Spiel wichtige Dinge mit. So musste es auch sein”, erzählt Ochojski. Ruhe und Vertrauen beflügeln ihn In den folgenden beiden Spielzeiten in der Regionalliga Nord-West etablierte sich Ochojski auf der rechten Außen- bahn bei der Fortuna. Mit seinem Ehrgeiz und Willen, aber auch seiner Athletik und Technik, spielte er sich in den Fokus des SC Verl. Bei den “bodenständigen” Ostwestfalen kam Ochojski unter Trainer Guerino Capretti in der ersten Drittliga- Spielzeit zu 25 Einsätzen, meist nur als Joker. Doch er war angelangt in einer Profiliga. Ochojski fand ein Umfeld vor, das er auch beim SSV Jahn schätzt. “Ich gehe selten aus und verbringe am liebsten Zeit mit meiner Familie”, erzählt er. Ein wichtiger Bestandteil seines Lebens ist seine Frau Yasmin. Seit einem Jahr sind sie verheiratet. “Das Beste, was mir in Nico Ochojski im Portrait GLAUBE AN SICH 28 JAHNZEITAUSGABE AUGUST 2024"Viele Menschen haben es mir nicht mehr zugetraut, aber ich habe nie aufgehört, an mich zu glauben." meinem Leben passiert ist”, sagt er und weiß, um die Unter- stützung, die sie ihm entgegenbringt. Im familiären Umfeld des SC Verl konnte er sich in der folgenden Saison 2022/23 zum unangefochtenen Stammspieler entwickeln und war im System von Trainer Mitch Kniat nicht mehr wegzudenken. “Dort herrschte eine sehr positive Stimmung, ich habe viel Vertrauen gespürt und das hat mir gute Leistungen ermög- licht”, erzählt Ochojski. Zudem habe man dort “attraktiven und aktiven” Fußball gespielt. Etwas, dass dem Spielstil von Ochojski in der 3. Liga entgegengekommen ist. Er versucht immer wieder, über die Außenbahn nach innen zu ziehen und gefährliche Momente zu erzeugen. Nicht umsonst hat er die Rückennummer 11 von seinem Vorgänger Konrad Faber übernommen. Exemplarisch steht dafür ein Tor gegen den damaligen Drittligisten TSV Havelse. Auf Höhe der linken Außenbahn bekam Ochojski den Ball, lockte mit einer Ball- rolle den Gegenspieler aus seiner Kette und zog mit einem schnellen Antritt an ihm und zwei weiteren Kontrahenten vorbei in die Mitte. Einmal den Schuss auf das kurze Eck an- getäuscht, so einen weiteren Gegenspieler verladen und mit einem präzisen Abschluss die Aktion vollendet. In seinen letzten beiden Drittliga-Spielzeiten konnte er 70 Spiele absolvieren und mit fünf Toren sowie acht Vorlagen je- weils zum Klassenerhalt beitragen. Auch den Fans von Jahn Regensburg blieb er aus dem Hinspiel im Gedächtnis. Mit vie- len Tempoläufen und Offensivaktionen stellte er die Jahn Hin- termannschaft mehrfach vor große Herausforderungen. Auch deshalb verlor Achim Beierlorzer den 25-Jährigen nicht aus den Augen. „Nico ist ein dynamischer Außenverteidiger, der durch seine technischen Fähigkeiten auch im zentralen Mittel- feld spielen kann. Mit seiner Spielweise und seiner Mentalität passt er hervorragend zur Jahn Spielphilosophie und auch als Charakter ist er ein Gewinn für unsere Mannschaft“, war sich der Geschäftsführer Sport des SSV Jahn sicher. Schon früh entschied Nico Ochojski für den Wechsel nach Ostbayern. Er habe sofort gespürt, dass er sich hier wohlfühlen kann. Aus der Zeit beim SC Verl ist bekannt, wozu Nico Ochojski im Stande ist, wenn er sich gut aufgehoben fühlt. ag Foto: Sebastian Widmann/DFL JAHNZEITAUSGABE AUGUST 2024 29Next >